Neuplanung des Gebietes Vorgebirgstor (Südstadion)

07.06.2006 Anträge FDP-Fraktion im Rat der Stadt Köln

Die CDU-Fraktion und die FDP-Fraktion haben folgenden Antrag auf die Tagesordnung der Sitzung des Rates am 22. Juni 2006 setzen lassen. Der Rat möge beschließen: Die Verwaltung wird beauftragt, ein Planungs- und Nutzungskonzept für das Gebiet des heutigen Südstadions zu entwickeln. Bei der Entwicklung dieses Konzeptes sind folgende Punkte zu beachten und zu berücksichtigen: 1. Die Entwicklung dieses Konzeptes soll sowohl die Einbindung und Erweiterung des inneren Grüngürtels, als auch eine städtebauliche Entwicklung entlang der Straße „Am Vorgebirgstor“ gewährleisten. Der Wunsch der Universität zu Köln nach geeigneten Flächenerweiterungen ist mit einzubeziehen. Ziel ist auch, eine Stärkung des Universitäts- und Wirtschaftsstandorts Köln sowie ausreichende Wohnflächen in der Nähe der Universität zur Verfügung zu stellen. 2. Gleichzeitig soll die Erneuerung der Bezirkssportanlage Süd durch weitere geeignete Spielfelder, z.B. durch ganzjährig nutzbare Kunstrasen, ermöglicht werden. Dies ist insbesondere für die Jugend- und Seniorenmannschaften des S.C. Fortuna Köln von besonderer Wichtigkeit. Begründung: zu 1. Im Zuge der Neustrukturierung der Sportspielstätten und der Konzentration auf die Nutzung der Sportstätten im Bereich rund um das RheinEnergieStadion ist es sinnvoll, die Konzeption des Südstadions neu zu planen. Durch den Bau der neuen Leichtathletiktrainingsstätte und der Sanierung des Franz-Kremer-Stadions wird das Südstadion in Zukunft noch weniger durch den Kölner Breitensport frequentiert. Im Ergebnis werden diese Entwicklungen dazu führen, dass die Auslastung des Südstadion immer weiter abnimmt. Das Südstadion in seiner jetzigen Form bedurfte eines Zuschusses von ca. 78.000 € im Jahr 2005, im Jahr 2006 wird mit ca. 203.000 € gerechnet. Diese Beträge sind von der Kölner Sportstätten GmbH als Eigentümer aufzubringen. Des Weiteren sind kurzfristige Investitionen und Reparaturen in Höhe von ca. 800.000 € dringend notwendig. In den nächsten Jahren könnten weitere 3,5 Mio. € benötigt werden, um den Spielbetrieb aufrechterhalten zu können. Durch die vorgeschlagene Neukonzeption wird sich der Zuschussbedarf erheblich verringern. Die enormen Zuschüsse für das Südstadion belasten den Wirtschaftsplan der Kölner Sportstätten GmbH und mittelbar den Haushalt der Stadt Köln in kaum noch zu verantwortender Weise. Dies ist von dem Hintergrund der wahrzunehmenden Finanzverantwortung nicht länger hinnehmbar. Aus der Beplanung des Areals ergibt sich nunmehr die einmalige Chance, eine städtebauliche Entwicklung mit Wohnungen und z.B. universitätsnahen Nutzungen zu initiieren und zugleich auch den inneren Grüngürtel als für die Stadt wichtigen Freiraum weiter einzubinden. Es ist somit notwendig, sich frühzeitig mit einer geeigneten Nutzung der in Rede stehenden Fläche auseinander zu setzen. zu 2. Für den Verein S.C. Fortuna Köln als Nutzer, wird nach Abriss des alten Südstadions zukünftig ein kleiner dimensioniertes Stadion ausreichend sein. Eine Alternative ist hier auf der anliegenden Bezirkssportanlage zu realisieren. Um diese für die Zukunft attraktiv zu gestalten, ist der Bau von neuen Trainings- und Spielsportflächen notwendig. Durch eine Belegung mit Kunstrasen besteht beispielsweise die Möglichkeit des Trainings- und Spielbetriebs bei jedem Wetter und in jeder Jahreszeit. Damit wird auch der herausragenden Jugendarbeit, auch für zahlreiche Jugendliche mit Migrationshintergrund, des S.C. Fortuna Köln Rechnung getragen. Der Kölner Traditions-Club unterhält die größte Jugendabteilung Deutschlands und erfüllt seinen sozialen Auftrag damit vorbildlich. Über die Zukunft des Südstadions wird nun schon seit mehreren Jahren diskutiert. Der Zustand des Südstadions verschlechtert sich zusehends. Nunmehr besteht die große Chance, einerseits eine stadtentwicklungspolitisch sinnvolle Entwicklung in diesem Areal zu realisieren und andererseits die Anforderungen des Sports durch entsprechende Maßnahmen auf der Bezirkssportanlage in besonderer Weise zu berücksichtigen. Gleichzeitig kann zumindest mittelfristig die Sportstätten GmbH bzw. der städt. Haushalt spürbar entlastet werden.

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