FDP will KVB-Haltestellennetz europäischer machen
Sterck: Statt Moltke sollen die Belgier kommen
12.04.2024 Meldung FDP-Fraktion im Rat der Stadt Köln
Köln hat 2018 die Auszeichnung „Europaaktive Kommune“ verliehen bekommen. Die FDP-Ratsfraktion möchte, dass dieses Zeugnis des Engagements für Europa nicht nur eine Urkunde im Rathaus bleibt. Der europäische Gedanke soll auch auf anderen Ebenen stärker gefördert werden. Eine Möglichkeit dafür bietet das Haltestellennetz der Stadtbahn.
Die Liberalen starten deshalb eine Initiative, drei Haltestellen der KVB nach europäischen Partnerländern zu benennen. Dazu wird in der kommenden Sitzung des Verkehrsausschusses ein Antrag gestellt, der die entsprechenden Arbeitsaufträge an die Stadtverwaltung und die KVB beinhaltet. Der Beschlussvorschlag enthält folgende Umbenennungen:
- „Moltkestraße“ in „Belgisches Viertel“
- U-Bahn-Station „Poststraße“ bzw. Busstation „Rothgerberbach/Poststraße“ in „Griechenmarktviertel“
- „Sülzgürtel“ in „Luxemburger Straße/Gürtel“
Die Deutsche Bahn wird aufgefordert, ihre künftige S-Bahn-Station über der Aachener Straße ebenso „Belgisches Viertel“ zu nennen.“
Dazu erklärt der Initiator dieses Antrages, der Vorsitzende der FDP-Ratsfraktion, Ralph Sterck:
„Die Namen „Belgisches Viertel“ und „Griechenmarktviertel“ beschreiben die Veedel, die die Haltestellen erschließen. Insbesondere die Poststraße ist in ihrer Bedeutung nicht angemessen für die Benennung einer U-Bahn-Station. Mit der Post hat sie lange nichts mehr zu tun. Dagegen prägen der Kleine und der Große Griechenmarkt und die Griechenpforte den Namen des ganzen Viertels. Und auch der Königlich-Preußische Generalfeldmarschall Helmuth Graf von Moltke muss es verschmerzen, den Namen der Haltestelle Europa zu opfern.
Im Zuge des Gürtels sind die Haltestellen an den Knotenpunkten mit den kreuzenden Hauptstraßen in der Regel in der Systematik „Stadtname+er Straße/Gürtel“ benannt. Der Haltestellenname „Sülzgürtel“ fällt hier raus. Das Argument mit der Länge des Namens der Endhaltestelle (25 Zeichen beim neuen Namen) ist spätestens seit „Sparkasse Am Butzweilerhof“ (26 Zeichen) widerlegt.
Bei einem Treffen mit dem belgischen Botschafter Geert Muylle im vergangenen Jahr in Berlin berichtete dieser, dass er das Belgische Viertel in Köln natürlich kenne und bereits besucht habe. Als er von der Haltestellenumbenennung erfuhr, sagte er seine Unterstützung zu. Nun muss nur noch die Ratsmehrheit von der Idee begeistert werden, damit aus dem Antrag auch ein Beschluss wird.“