"Und wo ist #MeToo?"

„…oder so“ – Die Kolumne von Maren Friedlaender

17.11.2018 Meldung FDP-Kreisverband Köln

Gruppenvergewaltigung in Freiburg. Nur ein Einzelfall, ruft es von grün-linker Seite. Na gut, dann sprechen wir über den „Einzelfall“. Eine Frau, wehrlos durch Drogen- und Alkoholkonsum, wird von einem jungen Syrer vergewaltigt. Danach schickt er mindestens sieben weitere Männer hinaus zu der Frau. Keiner hilft. Die Täter – bis auf einen alle Syrer – vergewaltigen die Frau ebenfalls.

Das Leben des Opfers ist zerstört: Sie wird wohl nie wieder eine normale, unbeschwerte Beziehung haben können. An jedem Opfer hängen Familie, Freunde, Menschen, die das Leid teilen. Wo ist der Aufschrei der #MeToos, was höre ich von Frau Roth und anderen Vertreterinnen der links-grünen Emanzipationsbewegung? 

Das Schweigen dröhnt aus der Ecke, die einen Shitstorm losließ zu einer vergleichsweise harmlosen Bemerkung eines FDP-Mannes. Rainer Brüderle machte 2013 einer Frau ein womöglich etwas anzügliches Kompliment: breite Diskussion in der Presse, ich zählte in einer Woche vier Talkshows, die sich mit dem Thema beschäftigten. Und jetzt? Eine Massenvergewaltigung. Wo ist Frau Illner? Wo sind Frau Will, Frau Maischberger und Herr Plasberg? Kein Aufschrei. 

Die nicht auf den Mund gefallene Journalistin, mit der Herr Brüderle kokettierte, wird keinen Schaden genommen haben. Sie hat eine große Story aus ihrem „traumatischen“ Erlebnis gemacht. Die junge Frau in Freiburg wird sich von dem, was die Männer ihr angetan haben, nicht erholen.

Ihr Schweigen erklären Journalisten und Politiker mit dem Argument, sie wollten den Rechten nicht in die Hände spielen. Umgekehrt wird ein Schuh daraus. Gerade das Schweigen spielt den Rechten in die Hände. Aber das ist politisch gesehen. Vielleicht sollten die Damen und Herren Funktionäre es einfach mal mit Menschlichkeit versuchen. Mitleid mit dem Opfer wäre die natürliche Reaktion.

Dank an Herrn Kretschmann – ja, junge Männerhorden sind das Gefährlichste, was die Evolution hervorgebracht hat. Die Erkenntnis kommt spät. Es gab bereits die Kölner Silvesternacht 2015, die uns auf die Idee hätte bringen können. Kein Generalverdacht ging der linke Aufschrei durchs Land. Spät, Herr Kretschmann, aber immerhin. Respekt! In der eigenen Partei ist der grüne Ministerpräsident für diese Aussage gescholten worden. Jetzt rudert er bereits zurück. Staatstragend will er sich in Zukunft äußern. Ist es das, was Opfer brauchen?

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Maren Friedlaender

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