Engel fordert Polizeibeauftragten

04.08.2002 Meldung FDP-Landtagsfraktion NRW

Vorlage der Studie zur Arbeitssituation in Köln verlangt Der innenpolitische Sprecher der FDP-Landtagsfraktion Horst Engel hat NRW-Innenminister Fritz Behrens aufgefordert, den Fraktionen des Landtags die letzte Woche vorgelegte Studie der Fernuniversität Hagen über die Arbeitssituation der Inspektionen der Kölner Innenstadt kurzfristig zur Verfügung zu stellen. Engel forderte in diesem Zusammenhang die Einführung eines Polizeibeauftragten des Landes Nordrhein-Westfalen. „Die Studie scheint zu bestätigen, was in Fachkreisen schon lange vermutet wurde“, sagte Engel: „Die Polizei läuft am Limit: Viele Polizisten fühlen sich alleine gelassen, zu weit weg von der Führung und das Burn-Out-Syndrom scheint sich zu einem flächendeckenden Phänomen bei der Polizei entwickelt zu haben.“ Eine solche Polizei könne die Aufgaben für die Gesellschaft und die einzelnen Bürgerinnen und Bürger immer schlechter bewerkstelligen, kritisierte der FDP-Innenexperte: „Die Menschen werden vielfach zum „Fall“ degradiert.“ Steigerungsraten der Aufklärungsquoten bei Wohnungseinbrüchen sowie bei Gewaltverbrechen seien nicht zu erwarten. Nach bisherigen Erkenntnissen belege die Hagener Studie auch, dass eine grundlegende Polizeineuorganisation mehr als überfällig sei, die zu einem Abbau der Hierarchie-Ebenen und zu mehr Zufriedenheit und Motivation bei den Beamten führen müsse. „Die Studie zeigt, dass die interne Kommunikation nicht funktioniert und deshalb das Bedürfnis der Polizistinnen und Polizisten sehr groß ist, mit Externen über ihre Probleme zu sprechen“, erläuterte Engel. Der FDP-Politiker zeigte sich überzeugt, dass die Auswertung der Studie, die auch auf andere Städte übertragbar sei, seine Überlegungen zur Einführung eines Polizeibeauftragter des Landes Nordrhein-Westfalen zur zwangsläufigen Konsequenz werden lassen. Der Polizeibeauftragte soll als externer Gesprächspartner den Polizistinnen und Polizisten zur Verfügung stehen, die interne Kommunikation verbessern helfen und darüber hinaus „mit einer Art „Bypassfunktion“ an Dienstweg und Hierarchien vorbei“ den Landtag über Fehlentwicklungen direkt informieren.

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