Bosporus am Rhein

Kölner Restaurant kommt in Kölnische Stadtmuseum

27.04.2016 Meldung Stadt Köln

Er verbindet nicht nur den europäischen und asiatischen Kontinent, sondern auch kölsches Hätz mit türkischer Kultur. Und dies mitten im Eigelstein-Viertel: der Bosporus. Jahrelang war das Restaurant dieses Namens in der Weidengasse erste Adresse, wenn es um gehobene türkische Küche und Gastfreundlichkeit in einem urkölschen Stadtviertel im Schatten des Doms ging. Nun sind das „Bosporus“ und dessen Geschichte reif fürs Museum! 

Vor mehr als 30 Jahren kam Ali Balaban aus Istanbul nach Köln, um hier Architektur zu studieren. Doch anstatt sich nach dem Studium dem Entwurf von Gebäuden zu widmen, wollte er den Menschen hier die türkische Tischkultur näher bringen, die bis dahin in Deutschland nur durch Schnellimbissbuden bekannt war. So gründete er in der Weidengasse das Restaurant „Bosporus“. Hier lernte er auch seine Frau Yasemin kennen, die hier zu Gast gewesen war und nun seit über 20 Jahren an seiner Seite steht. 

Die erstklassige Qualität der Küche des „Bosporus“ zeigen Auszeichnungen wie die Aufnahme in die Feinschmecker-Gilde der „Chaîne des Rôtisseurs“ – übrigens als erstes und bisher einziges türkisches Restaurant in Deutschland – oder die Kür zum „Ausländischen Restaurant des Jahres 2013“ im „Schlemmer-Atlas“. Im Laufe der Jahre konnte das „Bosporus“ zahlreiche prominente Gäste begrüßen. So liest sich auch das Gästebuch: Alfred Biolek, der Politiker Gerhart Baum, der gemeinsame Eintrag des damaligen Oberbürgermeisters Norbert Burger mit dem heutigen türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdoðan, die kunstvollen Zeichnungen von Jörg Immendorf, Markus Lüppertz, A.R. Penk, Per Kirkeby – all dies zeugt von großen Namen und schönen Abenden – mitten im Eigelstein-Viertel. 

Doch Ali Balaban verstand sein Restaurant nicht nur als ein solches, sondern auch als einen Ort des kulturellen Zusammenkommens und Austausches. Das soziale Engagement in einem schwierigen Viertel wie dem Eigelstein war der Familie stets ein wichtiges Anliegen. Ob Ausstellungen im Restaurant oder Theateraufführung in Gegenwart der legendären Tänzerin und Choreografin Pina Bausch vom Wupper-Theater, Begegnungsabende verschiedener Kulturen und Religionen, das Sammeln für eine Weihnachtsbeleuchtung in der Weidengasse: das Engagement von Ali und Yasemin Balaban erstreckte sich auf viele Bereiche. 

Nach der Schließung des Restaurants im Jahr 2013 übergibt die Familie Balaban nun große Teile der ehemaligen Einrichtung, darunter auch das Gästebuch, dem Kölnischen Stadtmuseum. Das Haus an der Zeughausstraße nimmt den neuen Bestand als wichtigen Teil der Kölner Stadt- und Migrationsgeschichte in die Sammlung auf.

(29.03.2016)

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Gerhart Rudolf  Baum

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