Bonner bleiben skeptisch

22.02.2003 Meldung Kölner Stadt-Anzeiger

Von Thomas Agthe Deutlich skeptischer als ihre Kölner Verhandlungspartner beurteilen die Bonner das Zustandekommen einer Fusion zwischen den Kölner Rhein-Energy GEW und den Bonner Stadtwerken (SWB). Obwohl beide Seiten strengste Vertraulichkeit über den Stand der Verhandlungen vereinbart hatten, sickerte gestern durch, dass man bei den SWB das Kölner Angebot zu einer Fusion als kaum verbessert ansehe. Die gegensätzliche Bewertung (Bonn: nicht ausreichend, Köln: die Kooperation ist so gut wie erreicht) beruht, wie es ein Bonner Insider sagt, auf grundsätzlich unterschiedlichen Betrachtungsweisen: „Man redet über unterschiedliche Zahlen und denkt in verschiedenen Welten.“ Der Bonner FDP-Kreisvorsitzende, Werner Hümmrich, der sich an das Schweigeabkommen nicht gebunden fühlt, sagt denn auch nach einem Gespräch mit dem Kölner GEW-Vorstand Helmut Haumann: „Die Kölner und die Bonner Zahlen sind nicht unbedingt miteinander vergleichbar.“ Und: „Es ist noch kein Durchbruch geschafft. Es gibt nicht einmal ein neues Angebot von den Kölnern. Es wurde nur mal ein bisschen verständlicher, was die Kölner Position ist.“ Und dann sagt Werner Hümmrich noch: „Unter den jetzt vorliegenden Zahlen können wir es nicht machen.“ Auch am Wochenende soll intensiv verhandelt werden. Am Montag trifft sich in Bonn der „Projektbeirat“ zur Fusion, um den Stand der Dinge zusammenzuzählen. Am Dienstag tagt der Aufsichtsrat der Rhein-Energy, und am Mittwoch kommen die Mitglieder des SWB-Aufsichtsrates zusammen. Dann spätestens will die Bonner Verhandlungsseite zu einem endgültigen Urteil über die Fusion gelangt sein.

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