Erste-Hilfe-Kurse an Schulen

Anfrage der FDP-Fraktion im Gesundheitsausschuss der Stadt Köln

19.09.2023 Anfragen FDP-Fraktion im Rat der Stadt Köln

Die Woche der Wiederbelebung findet vom 18. September bis 24. September 2023 statt.

Während dieser Woche soll durch zahlreiche Veranstaltungen das Bewusstsein für die Laienreanimation erhöht werden. Durch Aufklärung sollen die Menschen motiviert werden, mit wenigen Maßnahmen die Zeit bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes zu überbrücken und so Leben zu retten.

In jedem Jahr sterben in Deutschland etwa 70.000 Menschen außerhalb der Krankenhäuser an einem Herz-Kreislauf-Stillstand. Die Überlebenszeit des Gehirns ohne Blutversorgung beträgt 3-5 Minuten, der Rettungsdienst benötigt in der Regel 8-9 Minuten. Eine Laienreanimation und im besten Falle der Einsatz eines AEDs hilft, diese Zeitspanne zu überbrücken und damit schwerwiegende Schädigungen des Gehirns oder den Tod zu vermeiden.

Die WHO, die Kultusministerkonferenz und wiederholt die Ärzteschaft fordern, dass ab der 7. Jahrgangsstufe einmal im Schuljahr während 2 Schulstunden ein Unterricht in Wiederbelebungsmaßnahmen durchgeführt wird.

Bisher wird nur in 40% der Fälle in Deutschland von medizinischen Laien vor Eintreffen des Rettungsdienstes eine Herzdruckmassage durchgeführt. In Dänemark, wo seit 2005 diese Schulkurse verpflichtend durchgeführt werden, konnte eine Steigerung auf 60% und in Schweden und den Niederlanden sogar eine Steigerung auf 70% erreicht werden.

Die Durchführung von Laienreanimation auf diesem Niveau verhindert etwa 10.000 Todesfälle in Deutschland. Das wird durch das regelmäßige Üben und Wiederholen, aber auch durch die größere Sicherheit im Einschätzen der Situation ermöglicht.

Während der Sitzung des Gesundheitsausschusses in Juni 2015 sagte der damalige Stadtdirektor Kahlen zu, dieses Thema mit Engagement zu verfolgen.

Die FDP-Fraktion bittet um die Beantwortung der folgenden Fragen:

  1. Inwieweit unterstützt die Verwaltung die Schulen bei der Durchführung von 1. Hilfe Kursen?
  2. Inwieweit wird sichergestellt, dass alle Schulen flächendeckend ab der 7. Jahrgangsstufe 1. Hilfe-Kurse durchführen?
  3. Welche Informationen stellt die Verwaltung Schulen und Schülerinnen und Schülern zur Verfügung, die ihr in den 1. Hilfe-Kursen erworbenes Wissen vertiefen wollen?
  4. Inwieweit unterstützt die Verwaltung Bemühungen von Schulen, die ihren Schülerinnen und Schülern auch schon vor Eintritt in die 7. Jahrgangsstufe 1. Hilfe-Kurse anbieten wollen?
  5. Wie wird privates und Elternengagement an Schulen unterstützt, das außerhalb der schulischen Verpflichtungen erweiterte 1.Hilfe-Fortbildungen anbietet?

 

Wir bitten darum, die Beantwortung auch in den Jugendhilfeausschuss und in den Ausschuss Schule und Weiterbildung zu geben.

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Bettina Houben

Bettina Houben

Mitglied des FDP-Kreisvorstands

Vorsitzende der Liberalen Frauen NRW, Gesundheitspolitische Sprecherin der Ratsfraktion

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