Verfahren gegen 'Corpus Christi' endlich beendet

15.04.2002 Meldung FDP-Fraktion im Rat der Stadt Köln

Anlässlich der Einstellung des durch das Erzbistum initiierten Ermittlungsverfahrens der Kölner Staatsanwaltschaft gegen die Aufführung des Theaterstücks „Corpus Christi“ erklärt der FDP-Fraktionsgeschäftsführer Ulrich Breite: „Die FDP-Fraktion sieht sich durch die Verfahrenseinstellung in ihrer Auffassung bestätigt. Erst die Reaktionen machten das Stück zu einem Skandalstück, denn das Transferieren vom Leben und Sterben Jesu in eine andere Zeit und andere gesellschaftliche Umstände ist weder neu noch spektakulär. Die FDP nahm für sich jedenfalls nicht die Befähigung zum Theaterkritiker in Anspruch. Gar kein Verständnis hatten wir, wenn die „Kölner Obrigkeit“ die Rolle eines kulturpolitischen Zensors einnehmen wollte. Dieser Kampagne von interessierter Seite ist nun ein Riegel vorgeschoben worden. Die Gefühle von Bürgerinnen und Bürgern - auch des Erzbistums - nehmen wir Liberale sehr ernst; auch sprechen wir niemanden die Verletzbarkeit seiner Gefühle durch das Theaterstück ab. Gefühle sind aber keine objektiven Kriterien, was in der Kunst erlaubt ist und was nicht. Es wurde ja niemand gezwungen, sich dieses Theaterstück anzusehen. Sollte es tatsächlich so sein, dass die Heilsbotschaft Jesus Christus in Abhängigkeit seiner sexuellen Orientierung steht, dann müsste das Neue Testament neu geschrieben werden. Gott sei Dank, wissen wir es nicht und es interessiert auch nicht. Die Staatsanwaltschaft hat mit ihrer Entscheidung endlich einen längst überfälligen Schlussstrich unter eine unnötige Diskussion gezogen. Dies wird von unserer Fraktion ausdrücklich befürwortet."

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