Stadtmuseum mit Wow-Effekt

Lebendige Diskussion beim Liberalen Kulturforum

31.03.2017 Meldung FDP-Fraktion im Rat der Stadt Köln

Stephan Perthel, Ulrich Wackerhagen, Martin Stankowski und Lorenz Deutsch (v.l.)

Souverän moderiert von FDP-Kultursprecher Ulrich Wackerhagen diskutierten bei Henrik Hanstein im Auktionshaus Lempertz FDP-Kandidat für die Landtagswahl Lorenz Deutsch, Martin Stankowski und Stephan Perthel über den Standort, das Konzept und die Finanzierbarkeit der „Historischen Mitte“. Über den Neubau des Stadtmuseums wurde mit Bogen und Florett gestritten. Es war die 23. Auflage des Liberalen Kulturforums, das aus der kulturpolitischen Diskussion der Stadt nicht mehr wegzudenken ist. Ein aufmerksames und fachkundiges Publikum verfolgte gespannt die Positionen und brachte sich intensiv ein.

Aus einer Anregung von Alt-OB Roters beim 2015er „Herrenessen“ im Stadtmuseum wurde rasch ein Wettbewerb, der nun alle Anstrengungen zur Sanierung des Stadtmuseums am alten Platz wie ein Staubsauger aufsauge - so Lorenz Deutsch in einem inhaltsreichen Statement. Als „brillanten“ Entwurf bezeichnete Stephan Perthel, Vorsitzender der Freunde des Kölnischen Stadtmuseums, den Vorschlag für den Neubau. Es blieb Martin Stankowski, Stadtführer, Autor und kritischer Kölner Kopf, überlassen, doch mal nach dem Konzept für das Stadtmuseum zu fragen. In Köln werde halt „zuerst gemacht und dann gedacht“, so Stankowski. Dazu kamen allen Podiumsteilnehmern genügend Beispiele in den Sinn.

Nachdrücklich skizzierte Lorenz Deutsch den ungeraden Weg zum Neubau, der einer demokratischen Legitimation entbehre. Anders als die längst beschlossene Sanierung. Die FDP sehe aus inhaltlichen, finanziellen und stadtarchitektonischen Gründen keinen Bedarf für einen Neubau, zumal die Folgenutzung des Zeughauses völlig ungeklärt sei. Und über Geld müsse man halt auch reden.

Martin Stankowski konnte mit einem „sowohl als auch“ zwar dem Neubau-Konzept einiges abgewinnen: Zentralisierung auf dem Domhügel, Schatten des Doms – wer wolle das nicht - aber Misstrauen in Sachen Bau und Finanzen ließen ihn schließlich eher zum Zeughaus tendieren. Wenn denn die rot-weißen Fensterläden verschwinden würden, so Stankowski. Raunen im Publikum. Auch sei die Bezeichnung „Kölnisches Stadtmuseum“ so spannend wie eine Brezel vom Vortag. Und statt einer nackten chronologischen Geschichtserzählung solle man mit Erkenntnisinseln Themen kontrastieren. Als Namen schlug Stankowski „Rheinisches Museum“ vor. Aus dem Publikum kam der Verweis auf die Metropolregion Rheinland. Auch wenn man noch nicht wisse, was das denn genau sein solle.

Ulrich Wackerhagen brachte als Moderator die Meta-Ebene ins Spiel und warf einen Blick auf alle Kulturbauten der Stadt. Muss es wieder etwas Neues sein? Sollten wir nicht zuerst die bestehenden Kulturbauten in Ordnung bringen? Perthel hatte keinen leichten Stand und man konnte verstehen, dass nach zehn Jahren Sanierungsversprechungen der Freundesverein des Stadtmuseums den Neubau wie Manna vom Himmel begrüßt. Allein auch er hatte einige offene Fragen in Sachen Kosten und Baukompetenz der Stadt Köln. Dem konnte Lorenz Deutsch nachdrücklich beipflichten, ohne den architektonischen Entwurf für die "Historische Mitte" degradieren zu wollen.

Aus dem Publikum heraus wurde durch eine zugezogene Elsässerin – 40 Jahre in Köln – mit Leidenschaft ein Schlußplädoyer für Erhalt und Sanierung des Zeughauses gezogen. „Wir alle, Touristen und Bürger, sollten unsere Stadt entdecken und ergehen. Da braucht es keinen Neubau am Domhügel, wo sich alles knubbelt.“ Also: Ausweitung der Tourismuszone mit Wow-Effekt. Tosender Applaus.

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Lorenz Deutsch

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