Sparkasse schließt drei Filialen

Lokalpolitiker möchten gerne die Filiale in Meschenich erhalten

29.07.2016 Pressemeldung Kölner Wochenspiegel

Karl Wolters
Karl Wolters, Mitglied der Bezirksvertretung Rodenkirchen

Kölner Süden (sb). In Raderthal, Meschenich und Godorf will die Sparkasse KölnBonn ihre Filialen schließen. Das beschloss der Verwaltungsrat des Kreditinstitutes Anfang Juni. Insgesamt sollen 22 der 106 Filialen in Köln und Bonn geschlossen werden. Die Lokalpolitiker hatten Vertreter der Sparkasse in ihre jüngste Versammlung gebeten, diese sollten Stellung zum Vorhaben nehmen. Die Fraktionen von SPD, Grünen und FDP hatten einen gemeinsamen Antrag vorbereitet, in dem sie forderten, die Schließung der Zweigstellen in Meschenich und Godorf angesichts des sozialen Umfeldes in diesen Stadtteilen sowie der peripheren Stadt- und Verkehrslage ernsthaft zu überprüfen.

Angela Langen, Sparkasse KölnBonn, erläuterte, dass verschiedene Faktoren zur Entscheidung geführt hätten. So seien dem Kreditinstitut wegen der Niedrigzinsphase Gewinne weggebrochen. Zum anderen würden die Beratungsangebote in den Filialen bei weitem nicht mehr so in Anspruch genommen wie früher. „Noch vor fünf Jahren war die Kundenfrequenz in den Filialen um 30 Prozent höher als heute, und der Trend geht weiter“, erklärte sie. Viele Kunden nutzten heute das Online-Banking, in den Filialen läge der Hauptfokus auf den Geldautomaten, schilderte sie. Es würden keine Mitarbeiter entlassen, sagte Langen, diese würden auf andere Filialen verteilt. Außerdem blieben an den betroffenen Standorten die Geldautomaten erhalten, die Sparkasse habe Erreichbarkeit und Service erhöht und plane einen Geld-Bringservice, beschrieb sie.

„Wir lassen niemanden alleine stehen“, betonte Langen. „Ich kann verstehen, dass man wirtschaftlich denken muss, aber ich finde, dass die Sparkasse eine gewisse Daseinsversorgung leisten muss. Wir haben im Kölner Süden viele ältere Menschen, da sollten die Ansprechpartner erhalten bleiben“, sagte Elke Bussmann (SPD). Karl Wolters (FDP) wies auf den Sozialraum Meschenich und die schlechte Verkehrsanbindung des Ortsteils hin. Zudem regte er an, an allen Standorten auch Kontoauszugsdrucker zu belassen.

Christoph Schykowski (CDU) fand die Argumentation des Kreditinstituts schlüssig. „Die Sparkasse gibt jedes Jahr zweistellige Millionenbeträge an die Stadt. Damit werden auch soziale Projekte finanziert. Wenn man der Sparkasse die Möglichkeit nimmt, Gewinne zu machen, dann gibt es auch kein Geld mehr dafür“, sagte er. Torsten Ilg (Freie Wähler Köln) zeigte sich entsetzt über die Schließungspläne und skeptisch im Hinblick auf den Geld-Bringservice.

Auch Karl-Heinz Daniel war unzufrieden mit den Antworten der Sparkassen. Mike Homann schilderte, dass man versuche, Meschenich über Förderprogramme und Investoren aufzubauen. „Wie soll man aber Investoren klar machen, sie sollen dort etwas aufbauen, wenn wir uns selbst zurückziehen?“, fragte er. Der Antrag wurde im Anschluss an die Diskussion dahingehend geändert, die Schließung der Filiale in Meschenich zu überprüfen. Der Antrag wurde mehrheitlich gegen vier Stimmen der CDU und drei Enthaltungen angenommen.

Das Kreditinstitut will im Herbst dieses Jahres mit der Schließung der Filialen beginnen, Ende 2017 soll die Umstrukturierung abgeschlossen sein. Ob der Standort Meschenich noch einmal geprüft wird, müssen der Rat der Stadt und der Verwaltungsrat des Kreditinstitutes entscheiden. 

(13.07.2016)

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