Kannibalismus am Fühlinger See

21.08.2004 Meldung FDP-Fraktion im Rat der Stadt Köln

Stadt macht sich mit Angeboten selbst Konkurrenz Ulrich Breite, FDP-Fraktionsgeschäftsführer erklärt: „Produktkannibalismus bezeichnet man in der Wirtschaft, wenn ein Unternehmen oder Konzern zwei Produkte anbietet, die sich gegenseitig die Kunden wegnehmen. Dies ist nicht gut. Am Fühlinger See praktiziert dies „erfolgreich“ die Stadt Köln. Bei der Übernahme der städtischen Bäder durch die Bäder GmbH unter dem Dach der Stadtwerke wurde die Bäder GmbH verpflichtet, auch das Strandbad am Fühlinger See zu betreiben. Das Strandbad wird gesäubert, gepflegt und mit Bademeistern betrieben. Außerhalb der Schwimmfläche des Strandbades ist das Baden nicht erlaubt. Dies dient nicht nur zum Schutz der Badenden, sondern auch für die Sporttreibenden auf der Regattastrecke. Das erhobene Eintrittsgeld deckt nicht die Kosten. Das Strandbad ist somit defizitär und muss durch Erlöse innerhalb des Stadtwerkekonzerns bezuschusst werden. Dies schmälert logischerweise die Gewinnabführung des Stadtwerkekonzerns an die Stadt Köln. Nun macht sich die Stadt als Eigentümerin der Stadtwerke mit einem unschlagbaren Angebot selbst Konkurrenz. Sie bietet außerhalb der Schwimmfläche des Strandbades am Fühlinger See kostenloses Baden mit „Bewachung“ an und wirbt auch noch dafür (siehe Express vom 12. Juni 2004). Nun bleiben die Kunden im Strandbad weg und die bezahlten Bademeister stehen sich ihre Füße platt. Verständlich, warum für eine Dienstleistung zahlen, wenn man sie auch umsonst erhält? Die FDP fordert diesen unsinnigen und kostenintensiven städtischen Wettbewerb untereinander sofort einzustellen. Der Kölner Oberbürgermeister und die schwarz-grüne Ratsmehrheit muss sich schon entscheiden, was sie will. Entweder ein städtisches Strandbad mit Eintritt oder städtisches, freies Baden. Entweder das Strandbad schließen oder Baden nur im Strandbad erlauben. Beides gemeinsam schließt sich, jedenfalls unter Kostengesichtspunkten und aus Vernunftgründen, aus.“ Hier geht es zu weiteren Meldungen und Initiativen der FDP zum Thema Sportpolitik.

Feedback geben