Gebauer: Umgang mit Opfern ist Skandal

FDP kritisiert Verhalten katholischer Kliniken

18.01.2013 Meldung FDP-Fraktion im Rat der Stadt Köln

Wie der „Kölner Stadt-Anzeiger“ nach eigenen Recherchen berichtete, werden Opfer einer Vergewaltigung in katholischen Krankenhäusern des Erzbistums Köln nicht behandelt. So wurde im Dezember des vergangenen Jahres eine junge Frau, die offenbar bei einer Party mit K.O.-Tropfen betäubt und vergewaltigt wurde, trotz Einweisung einer Notärztin bei zwei Kölner Kliniken, die sich in katholischer Trägerschaft befinden, abgewiesen und die Behandlung und die wichtige Spurensicherung verweigert.

Die Kliniken der Stiftung der Hl. Cellitinnen zur Hl. Maria begründeten die Verweigerung der Hilfeleistung mit dem erzbischöflichen Verbot, wonach eine derartige gynäkologische Untersuchung mit einem Beratungsgespräch über einen möglichen Schwangerschaftsabbruch sowie das Verschreiben der „Pille danach“ verbunden sei. Hierzu erklärt Yvonne Gebauer, Landtagsabgeordnete und Frauenpolitische Sprecherin der FDP-Fraktion im Rat der Stadt Köln:

„Es ist skandalös, wie hier durch die Engstirnigkeit der katholischen Kirche Opfer von Vergewaltigungen im Regen stehen gelassen werden. Wer vermag nachzuvollziehen, wie sich eine Frau fühlen muss, deren Würde und Gesundheit durch eine Vergewaltigung und dann die anschließende Verweigerung der ärztlichen Hilfeleistung durch eine mittelalterlich anmutende Begründung mit Füssen getreten wird.

Wer Opfern von Straftaten, wie hier geschehen, aus vorgeblich ethischen und moraltheologischen Grundsätzen die Hilfe verweigert und den angestellten Ärzten bei Zuwiderhandlung mit Kündigung droht, der verletzt nicht nur das christliche Gebot der Nächstenliebe, sondern verlangt auch den Bruch des hippokratischen Eides, an den Ärzte gebunden sind. Der Umgang mit Vergewaltigungsopfern in diesen Kliniken ist ein Skandal, der nach Konsequenzen verlangt.“

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Yvonne Gebauer, MdL

Yvonne Gebauer, MdL

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