"Dankbar für großartige Haltung"

Ulrich Wackerhagen um Tod des Mäzens Gérard Corboud

09.03.2017 Meldung FDP-Fraktion im Rat der Stadt Köln

Dr. Ulrich Wackerhagen

Dr. Ulrich Wackerhagen, Kulturpolitischer Sprecher der FDP-Ratsfraktion, erklärt zum Tod von Gérard Corboud:

"Die FDP ist betroffen von der Nachricht, dass Gérard Corboud am 05. März 2017 gestorben ist und ihm somit die Erfüllung seines Traumes, die Eröffnung des Erweiterungsbaus des Wallraf-Richartz-Museums & Fondation Corboud, versagt geblieben ist.

Gérard Corboud hat der Stadt Köln bereits 2001 seine Sammlung mit 170 Gemälden französischer Impressionisten als „ewige Leihgabe“ übergeben. Oberbürgermeister Roters hat am 30. Juni 2011 zum 150-jährigem Jubiläum des Museums dem Stifter eine Zusage zur Errichtung des Erweiterungsbaues gemacht. Nachdem Gérard Corboud im Mai 2012 mit dem Abzug seiner Sammlung drohte, hat der Rat am 28. Juni 2012 beschlossen, die Verwaltung mit der Planung des Erweiterungsbaus zu beauftragen. Es erfolgte ein Architektenwettbewerb. Am 20. November 2013 hat das Preisgericht die Ergebnisse bekannt gegeben. Der 1. Preis ging an die Architekten Christ + Gantenbein in Basel.

Ein weiteres Jahr verging, bis der Rat am 16. Dezember 2014 einen Investorenwettbewerb beschlossen hat, der kurzfristig durchgeführt werden sollte. Nicht einmal der Grundstein konnte am 18. Mai 2015, dem 90. Geburtstag des Mäzens, gelegt werden. Das Ergebnis des Investorenwettbewerbs befindet sich zwischenzeitlich im Rechtsstreit 2. Instanz vor dem Oberlandesgericht Düsseldorf.

Gérard Corboud hat zuletzt nachvollziehbar entschieden, das Ansinnen der Stadt zurückzuweisen, ihm die Ehrenbürgerwürde zu verleihen.

Die FDP dankt Marisol und Gérard Corboud für ihr Engagement und ihre Treue gegenüber der Kulturstadt Köln. Wir sind Marisol Corboud von ganzem Herzen dankbar, dass sie auch in der Stunde der Trauer geschworen hat, nicht aufgeben zu wollen, bis der Erweiterungsbau realisiert worden ist. Eine großartige Haltung, die wir sehr bewundern.

Die FDP-Ratsfraktion hat immer wieder mit entsprechenden Anträgen zum „Umgang mit Mäzenen“ daran erinnert, dass die Bestände aller Kölner Museen auf dem Engagement und der Großzügigkeit der Kölner Bürgerschaft beruhen und dass der Jahrhunderte alten Tradition, die Mäzene für ihre großartigen Leistungen bei der Mehrung des Rufs der Kulturstadt Köln zu rühmen und zu ehren, endlich wieder nachhaltige Taten folgen müssen. Leider sind diese Appelle immer wieder verhallt. Dies sollte sich nun grundlegend ändern."

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Ulrich Wackerhagen

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Sachkundiger Einwohner im Kulturausschuss

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