Die nachhaltige, lebenswerte Stadt
Wir wollen Köln nachhaltig weiterentwickeln. Dazu gehört die Reduktion von klimarelevanten Emissionen genauso wie die Steigerung der Lebensqualität durch ökologisch sensible Stadtgestaltung.
Für eine schnelle Vermeidung fossiler Treibstoffe wollen wir den Kölner Individualverkehr zukunftsfest aufstellen durch ein wirklich flächendeckendes Ladenetz sowie ein besseres und vernetzteres ÖPNV-Angebot. Der Radverkehr braucht ein bequemes und geschlossenes und sicheres Wegenetz. Den Stadtraum wollen wir von parkenden Autos entlasten, indem wir Quartiersgaragen anbieten.
Nachhaltigkeit verstehen wir auch wirtschaftspolitisch als zentrales Entwicklungsfeld unserer Stadt. Neue Technologien, smarte Lösungen und die damit verbundenen Arbeitsplätze von morgen sollen in Köln entstehen. In einem Köln mit lebenswertem Stadtraum, neutraler Klimabilanz und einer Wirtschaft der Zukunft.
Hier finden Sie ausgesuchte Forderungen. Das komplette Wahlprogramm steht Ihnen am Seitenende zum Download als PDF-Datei zur Verfügung.
Wir wollen ein grünes Köln
Natur und Grün
Wir wollen ein grünes Köln. Für uns Liberale ist Naturschutz eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Grün muss erfahrbar sein. Deswegen sprechen wir uns gegen Zugangs- und Nutzungsverbote zu Natur- und Landschaftsschutzgebieten aus. Stattdessen müssen wir die Menschen sensibilisieren und die Umweltbildung stärken. Für uns haben alle ein Recht auf Naturgenuss.
Die öffentlichen Parks sollen Treffpunkte für Menschen sein. Grillen und Sport soll an geeigneten Stellen möglich sein. Dazu müssen aber auch flächendeckend Wasserspender, Mülleimer und Toiletten in Grünanlagen eingerichtet werden. Wir fordern:
- Verstärkte Umweltbildung anstelle von Verboten.
- Das Recht auf Naturgenuss soll durch verstärkte Umweltbildung vor Ort erhalten bleiben.
- Kontrollen mit Zugangsverboten zu Naturschutzgebieten sind im Hinblick auf die Umwelt-Sensibilisierung nicht zielführend.
- Grillen und Sport in Parks müssen erlaubt werden und/oder bleiben, damit die städtischen Grünflächen durch die Kölnerinnen und Kölner zur Erholung nutzbar sind
- Kommerzielle Fitnesskurse und botanische Führungen sind im öffentlichen Grün gegen Zahlung einer Nutzungsgebühr erlaubt,
- Die Sauberkeit in Grünanlagen muss erhöht und Wasserspender, Toiletten und ausreichend Abfalleimer müssen installiert werden.
Keine Straße ohne Grün
Bäume sind ein Kernaspekt städtischer Klimapolitik. Daher müssen wir nicht nur Straßenbäume, wo immer möglich, erhalten, sondern auch nachpflanzen. Bei Sanierung und Neubauplanungen gilt für uns: Keine Straße ohne Grün. Besonders der Kölner Westen hat großes Potenzial für Aufforstung. Bei diesen Pflanzungen sollen vorwiegend klimaresiliente Bäume verwendet werden. Zudem muss die Stadt Fassaden- und Dachbegrünung bei Privaten fördern und bei den eigenen Gebäuden konsequent umsetzen.
Bäche renaturieren
Der Rhein, die Kölner Seen und Bäche oder Wasserspielplätze: Wasser ist zentral für die Stadtökologie und ein wichtiger Erholungsaspekt. Wir wollen die Kölner Bäche, wo möglich, renaturieren, wieder an die Oberfläche führen und schützen. Auch wenn die Wasserqualität sich in Köln verbessert hat, wollen wir die Sauberkeit in Rhein und Seen verbessern.
Entsiegelung
Wir müssen dem Flächenverbrauch entgegentreten, vor allem durch Entsiegelung. Hier hat Köln ein großes Potenzial. Vor allem Schulhöfe zeigen noch heute viel Beton und wenig grün. Auf dem Weg zu einem zukunftsfähigen Flächenmanagement fordern wir die Einrichtung eines zentralen Flächenregisters für Köln, in dem der Bodenrichtwert zusammen mit der ökologischen Bewertung der Flächen ausgewiesen wird. So kann durch ein regionales Flächenzertifikatesystem wirklich ökologisch geplant und Flächen ausgeglichen werden.
Umweltbußgeldkatalog einführen
Als FDP fordern wir die Schaffung eines Umwelt-Bußgeldkataloges, um Fehlverhalten in Bezug auf Umweltverschmutzung (z.B. wilder Müll) besonders zu ahnden, um sowohl den Stellenwert einer sauberen Umwelt hervorzuheben, als auch zukünftige Ordnungswidrigkeiten zu vermeiden.
Kommunale Verschönerungsprogramme sollen dahingehend verwendet werden, dass ökologisch sinnvolle Projekte unterstützt werden.
Schadstoffausstoß und Lärmbelästigung verringern
Fließender Verkehr verursacht weniger Schadstoffe als Stop-and-go. Deswegen sind Pförtnerampeln, die den Verkehr stauen und in die Wohngebiete umleiten, grundsätzlich abzulehnen. Forderungen nach Fahrverboten für ältere Autos oder Einführung einer Citymaut sind unsozial. Sie treffen besonders diejenigen, die sich kein neues Auto leisten können und die keine zusätzlichen Gebühren für die Benutzung von Straßen bezahlen können. Mit solchen Forderungen fördert man die Spaltung zwischen Köln und den Menschen, die hier leben und arbeiten.
Die Menschen brauchen Alternativen zum Auto, die vergleichbares Tempo und Sicherheitsgefühl geben. Alternativen für eine intelligente Verkehrsführung sind:
- Der ÖPNV muss zuverlässig sein und braucht preiswerte und verständliche Tarife. Die Menschen müssen die Zeit im ÖPNV nutzen können und brauchen dazu Internet-Empfang und als Anreiz WLAN, dessen Nutzung im Fahrpreis inbegriffen ist.
- Die Park-and-Ride-Möglichkeiten müssen ausgebaut werden, um den Menschen aus dem Kölner Umland attraktive Alternativen anzubieten, nicht mit dem Auto in die Stadt zu fahren.
- Das Schienennetz der KVB muss jährlich erweitert werden, auch über die Stadtgrenzen hinaus.
- Sichere, beleuchtete Fahrradwege müssen zügig ausgebaut werden. Moderne Technik erlaubt es, die Nebenwirkungen auf Insekten gering zu halten.
Nicht nur für die Menschen, sondern auch für den Transport von Produkten brauchen wir schadstoffarme Alternativen:
- Der Lieferverkehr muss entzerrt werden, um den Verkehrsfluss aufrecht zu halten. Fahrzeuge mit alternativen Antrieben sollen für den Lieferverkehr gefördert werden, z. B. durch Privilegien bei Lieferzeiten.
- Die Rheinschiffe, die in Köln anlegen, müssen mit Landstrom versorgt werden, um den Einsatz von Dieselmotoren zu verringern. Wo Landstrom zur Verfügung steht, muss eine Pflicht zur Nutzung des Landstroms eingeführt werden – mit im Vergleich zu Diesel angemessenen Kosten. Köln hat kein Interesse, dass Schiffe aus Köln vertrieben werden.
Die Stadtverwaltung soll Vorbild beim Umweltschutz sein
Die öffentliche Verwaltung hat eine Vorbildfunktion für die Bürgerinnen und Bürger. Um dieser Funktion gerecht zu werden, fordert die FDP:
- Die Energieversorgung für die städtischen Gebäude und Infrastruktur soll klimaneutral erfolgen.
- Der Fuhrpark der Stadt soll auf Fahrzeuge mit alternativen Antrieben und Kraftstoffen – bevorzugt Wasserstoff oder e-Fuels aus der Region – umgestellt werden.
- Ziel muss die weitgehend papierlose Verwaltung sein, denn Reduzierung von Papierbedarf heißt Reduzierung des Ressourcenbedarfs.
- Die Stadt baut normalerweise sparsam nach Bundes- und Landesrecht. Einzelne Neubauten der Stadt sollen zeigen, was technisch möglich ist. Die Stadt soll Erfahrungen mit innovativen Technologien sammeln und zur Nachahmung kommunizieren.
Artenvielfalt erhalten
Verstärkte Umweltbildung anstelle von Verboten
Der bereits beschränkte Zugang zu Naturschutzgebieten wird durch die Ordnungsbehörden unter dem Vorwand des Naturschutzes zunehmend untersagt. Ordnungsbehördliche Kontrollen verderben vielen Ausflüglern grundlos ihr Naturvergnügen. Die Naturbegeisterung für Rhein, Königsforst und Co. sollte jedoch durch die zielgerichtete Aufklärungsarbeit der Verwaltung gefördert werden. Rücksichtnahme und Naturschutz aus Einsicht sind besser als Verbote. Kontrollen mit Zugangsverboten zu Naturschutzgebieten sind im Hinblick auf die Umwelt-Sensibilisierung nicht zielführend. Das Recht auf Naturgenuss soll durch verstärkte Umweltbildung vor Ort erhalten bleiben, digitale Lernmethoden in der Natur müssen von Uni-Pilotversuchen zur Normalität werden.
ÖPNV Ausbau
Eine Metropole braucht einen entsprechenden ÖPNV. Wir fordern als einzige konsequent seit 15 Jahren, die Ost-West-Achse zu untertunneln. Insbesondere die Linie 1 der KVB ist zu Stoßzeiten überfüllt. Es werden dringend mehr Transportkapazitäten benötigt. Da auf der Strecke zwischen Heumarkt und Neumarkt aber nicht nur die 1, sondern auch die 7 und 9 verkehren, fährt dort heute schon alle zwei Minuten eine Bahn in jede Richtung – insgesamt jede Minute eine. Kürzere Taktzeiten sind damit nicht möglich. Daher fordern wir, die Schienen der KVB vom Heumarkt bis Melaten unterirdisch zu führen.
Trotzdem muss der Blick über den Innenstadt-Tellerrand hinaus geworfen werden: So schafft eine direkte Verbindung des Frechener Astes an die Ost-West-Achse durch einen Tunnel unter der Dürener Straße eine massive Verbesserung des ÖPNV-Angebotes in Frechen und bei einer möglichen Verlängerung der Strecke bis nach Kerpen.
Ohne einen verlässlichen ÖPNV ist eine Verkehrswende nicht möglich. Unsere Vision für den ÖPNV: Jede Person in Köln soll innerhalb von fünf Minuten einen Anschluss an den ÖPNV haben.
Durch das erfolgreiche Deutschland-Ticket ist der ÖPNV eine günstige Alternative zum PKW geworden. Doch von dieser müssen auch alle profitieren können, nicht nur die Bewohnerinnen und Bewohner der innerstädtischen Bezirke.


