Wohnungslosigkeit bekämpfen Housing First in Köln umsetzen
Änderungsantrag der FDP-Fraktion
21.01.2020 Beschlüsse der Ratsgremien FDP-Fraktion im Rat der Stadt Köln
Beschluss:
1. Zur Schaffung von dauerhaften und nachhaltigen „ Normalwohnraum „ für wohnungs-lose Menschen unterstützt die Stadt Köln die Erprobung des Housing-First-Ansatzes als Ergänzung zu den bereits bestehenden Angeboten der Wohnungslosenhilfe
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2. Die Verwaltung wird beauftragt, gemeinsam mit den Trägern der Wohnungslosenhilfe und der GAG ein Pilotprojekt „ Housing-First „ über einen Zeitraum von 3 Jahren zur Vermittlung von Wohnungen an wohnungslose Menschen zu entwickeln.
3. Das Pilotprojekt wird wissenschaftlich begleitet. Dem Ausschuss für Soziales und Senioren ist jährlich zu berichten.
Begründung: Wohnen ist ein Menschenrecht, doch bezahlbarer Wohnraum ist knapp geworden. Menschen, die auf der Straße leben haben so gut wie keine Chancen an sog. Normalwohnraum zu kommen. Laut aktueller Schätzung der BAG Wohnungslosenhilfe (eine offizielle Wohnungslosenstatistik existiert zurzeit nicht ) waren 2018 678.000 Menschen in Deutschland ohne Wohnung. Gegenüber dem Vorjahr 2017 bedeutet dies einen Anstieg bei der Jahresgesamtzahl um 4,2 %. Daher braucht es dringend eine bundesweite politi-sche Strategie, wie dieser steigenden Wohnungslosigkeit begegnet werden kann. Hier bietet der „ Housing-First“ Ansatz einen neuen Denkansatz in der Wohnungslosenhilfe. In Köln sind 6.000 Menschen ( Stand 2018 ) offiziell als wohnungslos registriert Ergänzend zur in Köln gelebten Praxis der Wohnungslosenhilfe, in der wohnungslose Menschen über verschiedene Angebote wie Notunterkünfte, betreute Wohngruppen, Übergangswohnungen/Trainingswohnungen etc. bei der Rückkehr in eigenen Wohnraum unterstützt werden, wird die Menschen beim Housing First von Anfang an in sog. Normalwohnraum vermittelt. Zusätzlich dazu werden ihnen persönliche soziale und gesund-heitliche Hilfen angeboten
Mit diesem Antrag stellt sich das Haushaltsbündnis aus CDU/Grünen/FDP und Rats-gruppe Gut der Verantwortung für wohnungslose Menschen in Köln.
Zur Umsetzung wurden dafür über den politischen Veränderungsnachweis für den Haushalt 2020/21 insgesamt 5,4 Mio€ bereitgestellt.