Unterstützungsangebote für Kölner Young Carers

Anfrage der FDP-Fraktion im Jugendhilfeausschuss

20.03.2025 Anfragen FDP-Fraktion im Rat der Stadt Köln

Young Carers sind Minderjährige, häufig Kinder, die sich regelmäßig um ein krankes, behindertes oder pflegebedürftiges Familienmitglied oder Bekannten kümmern. Das kann ein Elternteil, ein Geschwisterkind oder ein anderer Angehöriger sein. Ihre Verantwortung reicht von Haushaltstätigkeiten über emotionale Unterstützung bis hin zu pflegerischen Tätigkeiten wie Medikamentengabe oder Körperpflege.

Diese Verantwortung kann eine große Belastung sein und sich auf ihre schulischen Leistungen, soziale Kontakte und persönliche Entwicklung auswirken. In vielen Ländern gibt es spezielle Unterstützungsangebote für Young Carers, um ihnen Entlastung und Hilfe zu bieten. So zum Beispiel in Österreich, wo „Young Carers“ längst ein Begriff ist. In Deutschland leben schätzungsweise rund 500.000 Young Carers, die bisher wenige Hilfsangebote entgegennehmen können.

Vor diesem Hintergrund bittet die FDP-Fraktion um die Beantwortung folgender Fragen:

  1. Liegen der Stadt Köln konkrete Zahlen oder Schätzungen dazu vor, wie viele Kinder und Jugendliche in Köln regelmäßig pflegerische Aufgaben für ihre Angehörigen übernehmen?
  2. Welche speziellen Beratungs- oder Unterstützungsangebote, wie beispielsweise das Programm „Pausentaste“ des BMFSFJ, gibt es in Köln für junge pflegende Angehörige und wie werden diese bekannt gemacht?
  3. Gibt es in Köln Erkenntnisse darüber, ob und in welchem Umfang junge pflegende Angehörige aufgrund ihrer familiären Pflegeverantwortung häufiger Fehlzeiten in der Schule haben?
  4. Gibt es in Kölner Schulen spezielle Anlaufstellen oder Unterstützungsstrukturen für Schüler*innen, die von dieser Problematik betroffen sind, z. B. in Form von Schulsozialarbeit oder flexibleren Schulmodellen?
  5. Inwieweit gibt es seitens der Stadt Überlegungen oder Planungen, die Hilfsangebote für junge pflegende Angehörige auszubauen oder neue Konzepte zur Unterstützung dieser Gruppe zu entwickeln?
     

Die Verwaltung wird gebeten, die Antworten auch dem Gesundheitsausschuss mitzuteilen.

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