Sterck: Laudatio auf Fritz Schramma

16.06.2002 Reden FDP-Fraktion im Rat der Stadt Köln

Laudatio von Ralph Sterck auf Oberbürgermeister Fritz Schramma anlässlich der Verleihung der Ehrenmitgliedschaft der Jungen Presse Köln e.V. Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister, liebe Freundinnen und Freunde der Jungen Presse Köln! „Der eine wartet, dass die Zeit sich wandelt, der andere packt sie an und handelt.“ Das erkannte schon Dante. Und was unser Oberbürgermeister mit Dante zu tun hat, dazu komme ich später noch. Aber die Junge Presse Köln handelt nach diesem Motto. So packt sie seit über 40 Jahren durch ihr unermüdliches und ehrenamtliches Engagement da an, wo die Zeiten sich wandeln. Hier inmitten unserer liebenswerten Stadt Köln. Sie prägt die jungen Generationen einer jeden Zeit, die sich aufmacht, dem gedachten das gedruckte Wort folgen zu lassen. Sie ist es auch, die junge Leute motiviert, das höchste Gut der Demokratie zu verinnerlichen – das freie Wort und die freie Meinung! Von Schülern für Schüler, von einer Generation zur anderen: Schülerzeitungen, Jugendmagazine und neuerdings auch Onlineredaktionen sind die Äcker, auf denen die Arbeit der Jungen Presse Köln Früchte trägt. Aus journalistischem Nachwuchs wird nicht struppiger Wildwuchs, sondern Perspektive und Reife – beruflich in der Medienstadt Köln und persönlich zu verantwortungsvollen Bürgern. Dies gelingt zum einen nur, wenn die junge Generation die Diskussionen und Debatten der Zeit auf Ballhöhe halten. Sei es in der Schule, in die man geht, oder in der Stadt, in der man lebt, sei es die Entwicklung des Einzelnen oder der globale Zusammenhang. Dies gelingt zum anderen nur, wenn wir der Jungen Presse Köln starke Partner an die Seite geben. Die Junge Presse Köln hat seit mehr als 20 Jahren eine gute Tradition: Mit helfender Hand begleiten vertrauensvolle Lehrer, verdiente Medienschaffende und die Oberbürgermeister unserer Stadt die Junge Presse Köln als Ehrenmitglieder. Angefangen mit den Alt-OBs John van Nes Ziegler und Norbert Burger, hin zum Verleger Alfred Neven DuMont sowie den leider schon verstorbenen Vertrauenslehrern Theo Doepke und Hartmut Oehler. Sie alle standen bzw. stehen der Jungen Presse Köln mit Rat und Tat zur Seite. In der heutigen Zeit müssen alle sparen. Auch die Junge Presse Köln. Vielleicht kann sie es sich nicht mehr leisten, Lehrer, Journalisten und Oberbürgermeister zu ihren Ehrenmitgliedern zu machen. In jedem Fall will sie mit ihren Ehrenmitgliedschaften haushalten. Wie praktisch, wenn es dann mit Fritz Schramma eine verdiente Persönlichkeit gibt, die alle drei Eigenschaften in einer Person vereint: Lehrer, Journalist und Oberbürgermeister. Fritz Schramma ist Lateinlehrer wie der letzte Vertrauenslehrer der Jungen Presse Köln, der leider vor einigen Jahren verstorbene Hartmut Oehler, der vergeblich versucht hat, auch mir Latein beizubringen. Fritz Schramma war fast zeitlebens journalistisch tätig. Dass er zuletzt fast 20 Jahre für den Kölner Wochenspiegel geschrieben hat, ist allgemein bekannt. Aber wer weiß schon, dass er als Schüler am Dreikönigsgymnasium die Schülerzeitung „Lynkeus“ gemacht hat und somit die Sorgen und Nöte von Schülerzeitungsredakteuren kennt: Ärger mit Lehrern, Finanzierung der nächsten Ausgabe, technische Fragen des Drucks... Und er hat lange für die örtliche Pfarrzeitung geschrieben. Und hier kommt wieder Dante ins Spiel. Dieser hatte sich nämlich mit Papst Bonifatius VIII angelegt und sich gegen seine Einmischungsversuche im Kampf um die Unabhängigkeit von Florenz gewehrt. Mit dem Papst hat sich Fritz Schramma zwar nicht direkt angelegt. Aber er muss durch seine Berichterstattung die Amtskirche so gereizt haben, dass Einzelne sich schon seinen Ausschluss aus der Kirche gewünscht haben. Und Frist Schramma ist Oberbürgermeister der Stadt Köln. Die Geschichtsschreiber werden später mal vermerken, dass es in seine Amtszeit fiel, dass die Junge Presse Köln aus ihrem Poller Exil, in das sie die Stadt Köln wegen Raummangels geschickt hatte und in dem eine erfolgreiche Servicearbeit nicht mehr sicherzustellen war, in das Zentrum zurückgekehrt ist und im Mediapark eine dauerhafte Bleibe gefunden hat. Unter anderem hat seine Verwaltung mit einem Zuschuss diese Entwicklung erst möglich gemacht. Somit ist die Verleihung der Ehrenmitgliedschaft an Fritz Schramma nicht nur eine Fortsetzung einer Tradition, sondern sichtbares Zeichen der Dankbarkeit der Jungen Presse Köln an ihn und die Stadt Köln. Lehrer, Journalist und Oberbürgermeister in einer Person. Das sind ja drei Wünsche auf einmal. Und bei „drei Wünschen auf einmal“ fällt einem natürlich unausweichlich ein Überraschungsei ein, das ich ihm heute als Symbol überreichen möchte. Auf dass die Stadt der Jungen Presse Köln nur süße und schöne Überraschungen in den kommenden Jahren seiner Amtszeit machen möge. Lieber Fritz Schramma, im Namen der Jungen Presse Köln heiße ich dich im Kreise der Ehrenmitglieder der JPK herzlich willkommen. Vielen Dank.

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