Neubau des Historischen Archivs mit der Kunst- und Museumsbibliothek

31.10.2014 Anträge FDP-Fraktion im Rat der Stadt Köln

Die Fraktionen von CDU und FDP im Rat der Stadt Köln haben gebeten, folgenden Antrag auf die Tagesordnung der Sitzung des Rates am 13.11.2014 zu setzen.

Beschluss:
Der Rat der Stadt Köln bekräftigt seinen Beschluss vom 10.09.2009 zum Neubau des Historischen Archivs: im neuen Archivgebäude am Eifelwall soll zusätzlich die Kunst- und Museumsbibliothek der Stadt Köln sowie das Rheinische Bildarchiv beherbergt werden. Grundlage des Baubeschlusses soll die weitgehend abgeschlossene, aber durch den Ratsbeschluss vom 30.04.2013 zurückgewiesene Planung einer integrierten Lösung sein, die den Voraussetzungen und Ergebnissen des Wettbewerbs entspricht.

Begründung:
Am 10.09.2009 hatte der Rat den Neubau eines Archivgebäudes auf dem städtischen Grundstück Luxemburger Straße/Eifelwall beschlossen. Der Neubau sollte laut diesem Beschluss zusätzlich die Kunst- und Museumsbibliothek (KMB) sowie das Rheinische Bildarchiv beherbergen. 

Am 30.04.2013 wurde mit knapper Mehrheit beschlossen, die Verwaltung zu beauftragen, eine Alternativplanung für das neue Historische Archiv ohne KMB vorzulegen und die integrierte Lösung nicht weiter zu verfolgen. Diese Entscheidung löste national und international eine Welle der Entrüstung aus und war für viele nicht nachvollziehbar.

Die Kunst- und Museumsbibliothek der Stadt Köln zählt national und international zu den bedeutendsten öffentlich zugänglichen Fachbibliotheken für Kunstgeschichte der Welt, die sowohl von Wissenschaftlern, Studierenden, Sammlern als auch von kunstinteressierten Bürgerinnen und Bürgern intensiv genutzt wird. Darüber hinaus ist sie auch für alle Kölner Museen ein unerlässliches Arbeitsinstrument. 

Die derzeitige Unterbringung der KMB entspricht diesem Stellenwert aber in keiner Weise. Nicht nur erschwert die dezentrale Unterbringung der Bibliotheksbestände deren Nutzung und macht sie kostenintensiv. Darüber hinaus sind die räumlichen Kapazitäten auch gegenwärtig erschöpft. Die Lagerzustände sind kritisch und bedürfen kurzfristig einer räumlichen Lösung. Nach der derzeitigen Beschlusslage bedeutet dies die Notwendigkeit, noch weitere dezentrale Flächen anzumieten – mit den entsprechenden finanziellen Folgen.

Trotz dieser steigenden Kosten wäre damit kein Beitrag für eine zukunftsfähige Unterbringung der KMB geleistet, sondern nur ein weiteres Kapitel teurer Flickschusterei eröffnet. Auch die Kooperation mit der Universität – so begrüßenswert sie ist – bietet in keiner Weise eine Lösung des räumlichen Problems der KMB.

Dabei hatte die Stadt Köln schon eine wunderbare Lösung für dieses drängende Problem gefunden und beschlossen: die gemeinsame Unterbringung mit dem Historischen Archiv am Eifelwall. Die Ratsmehrheit hat diese Lösung leichtfertig in den Wind geschlagen. Die damit verbundene Erwartung einer Kostenersparnis wurde schon damals als Milchmädchenrechnung kritisiert, weil die Kosten durch Verzögerung und Umplanung schon wesentliche Teile der angeblichen Einsparung auffressen und das ungelöste Problem der KMB-Unterbringung als eigenständiges Projekt auf den Haushalt zurückfallen wird.

Es besteht nun noch ein kleines Zeitfenster, diese kurzsichtige Fehlentscheidung zu korrigieren. Am Eifelwall zeichnen sich nach den juristischen Niederlagen der Stadtverwaltung gegenüber dem dort ansässigen Künstler weitere Verzögerungen ab. Dieser Zeitraum sollte genutzt werden, um die ursprüngliche Planung, die vor dem Umplanungsbeschluss als nahezu abgeschlossen galt, wieder zu aktualisieren. Der Rat der Stadt Köln erhält so die Chance, seine Fehlentscheidung vom 30.04.2013 zu korrigieren und für eine zukunftsfähige Unterbringung der KMB mit dem Rheinischen Bildarchiv zu sorgen.

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