Konzept der integrierten Gesamtschulen

26.11.2002 Anfragen FDP-Fraktion im Rat der Stadt Köln

In der Ausgabe der Süddeutschen Zeitung - NRW-Teil vom 19. November 2002 fordert der Vorsitzende des Arbeitskreises Gesamtschule mit Sitz in Recklinghausen, Pädagoge Ulrich Sprenger, die Auflösung integrativer Gesamtschulen, da nach seinen 22 Jahre langen Erfahrungen das Gesamtschulkonzept gescheitert sei. Die FDP-Fraktion bittet um die Beantwortung folgender Fragen in der kommenden Sitzung des Schulausschusses: 1. Ist der Schulverwaltung die Einschätzung des Vorsitzenden des Arbeitskreises Gesamtschule bekannt und wie bewertet sie das von Herrn Sprenger zitierte Ergebnis einer Langzeitstudie des Max-Planck-Instituts für Bildungsforschung, dass NRW-Gesamtschüler am Ende der 10. Klasse gegenüber Gymnasiasten und Realschülern einen Rückstand von etwa zwei Schuljahren haben – und das bei gleichen intellektuellen und sozialen Voraussetzungen? 2. Wie bewertet die Schulverwaltung das auch von Herrn Sprenger zitierte Ergebnis der selben Studie, dass Gesamtschüler weniger soziale Motivation haben als Realschüler oder Gymnasiasten und dieses Verhalten durch die Schulform bewirkt wird, weil in der Gesamtschule der Klassenverband systematisch auseinander gepflückt wird und damit sich der pädagogische Einfluss des Klassenlehrers und der Gemeinschaft reduziert? 3. Wie bewertet die Schulverwaltung die von Herrn Sprenger genannten Beispiele aus dem Bundesland Hessen, wo sechs integrative Gesamtschulen in additive Einrichtungen umgewandelt wurden und nun dort Hauptschul-, Realschul- und Gymnasialklassen unter dem selben Dach, getrennt, jedoch mit einer hohen Durchlässigkeit existieren? 4. Wenn die Bewertung des Vorsitzenden des Arbeitskreises Gesamtschule gestützt auf die Langzeitstudie des Max-Planck-Instituts für Bildungsforschung in Bezug auf NRW-Gesamtschüler richtig ist, welche Rückschlüsse zieht die Schulverwaltung daraus beim Neubau der Gesamtschule Rodenkirchen?

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