Eigene Biomasse zur Kosteneinsparung nutzen

21.01.2005 Anträge FDP-Fraktion im Rat der Stadt Köln

Die FDP-Fraktion hat folgenden Antrag auf die Tagesordnung der kommenden Sitzung des Ausschusses Umwelt, Gesundheit und Grün setzen lassen. Der Ausschuss möge beschließen: Die Verwaltung wird aufgefordert, eine energetische Nutzung von Biomasse aus dem Bereich von Grün- und Friedhofspflege für den Eigenbedarf (städtische Gewächshäuser Poll, Flora u.a., ggf. mit Anschlussmöglichkeit von Nachbarn auf freiwilliger Basis) unter dem Gesichtspunkt von Einsparungen an Heiz- und Entsorgungskosten zu prüfen. Sollte die Stadt die notwendigen Investitionsmittel nicht aufbringen können, so ist die Zusammenarbeit mit einem Partner, z.B. auch dem jetzigen Energielieferanten, zu prüfen. Begründung: Im Rahmen der Aufstellung der Energieleitlinien der Gebäudewirtschaft der Stadt Köln wurde bereits grundsätzlich entschieden, dass Kosteneinsparungen im Bereich der städtischen Energienutzung zur Haushaltskonsolidierung beitragen müssen. Biomasse ist ein Energieträger, der der Stadt in großem Umfang zur Verfügung steht und heute gegen Gebührenzahlung rohstofflich verwertet wird – wobei die Stadt hierfür Gebühren entrichtet. Das Heizen mit Biomasse ist eine etablierte Technik und birgt daher wenig technische Risiken. Bei dem Prüfauftrag steht der Eigenbedarf städtischer Dienststellen, speziell der Gewächshäuser im Vordergrund, da hier ein kontinuierlicher Bedarf und qualifizierte Mitarbeiter im Betrieb zu finden sind. Wenn in der Flora Glashäuser neu gebaut werden sollten, so ist ein modernes Energiekonzept zu integrieren. Bei städtischen Dienststellen fallen jährlich mehrere Tausend Tonnen an Grünschnitt an. Nach einer Studie des IfaS für das Ministerium für Umwelt und Forsten des Landes Rheinland-Pfalz sind in kommunalem Grünschnitt ca. 50% holzartige Reste zu vermuten, die gut für eine energetische Nutzung geeignet sind. Die Bereitstellung von mindestens 1000 Tonnen Holzabfall für 3 GWh/a Biomasse-Heizung sollte damit in Köln möglich sein. Daraus ergeben sich Einsparungen im Bereich der Entsorgung und in der Heizenergie, die >200.000 EUR/a bei 1000 jato Biomasseneinsatz erreichen könnten. Investitionskosten liegen bei 1,3-1,4 EUR/W Leistung bei Neubau - und ein Drittel darunter bei Umbauten vorhandener Öl- oder Gaskessel. Unter Berücksichtigung von Fördermitteln des Landes könnte eine solche Anlage damit in einer Legislaturperiode amortisiert sein.

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