Bewerbung der Stadt Köln für Olympische und Paralympische Spiele Rhein Ruhr für das Jahr 2036 oder 2040
Änderungsantrag von Grünen, CDU, SPD, FDP und Volt im Rat der Stadt Köln
03.04.2025 Anträge FDP-Fraktion im Rat der Stadt Köln
Beschluss:
Der Beschluss wird wie folgt ergänzt:
Bürger*innenentscheid:
Die Stadt Köln wird darauf hinwirken, dass vor einer finalen Entscheidung des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) für einen deutschen Bewerber ein geeigneter Bürger*innenentscheid in Köln gemeinsam mit der Region über die Bewerbung für die Olympischen und Paralympischen Spiele 2036 oder 2040 durchgeführt wird.
Transparenz:
Die Verwaltung wird beauftragt, vor einer Entscheidung transparent darzustellen, welche Chancen und Kosten auf die Stadt Köln zukommen könnten. Dies umfasst u.a.:
● die Mehrwerte für die Gesellschaft sowie das volkswirtschaftliche Nutzen
● die Kosten für die Durchführung der Spiele einschließlich Sicherheitsmaßnahmen städtischerseits
● eventuelle Anteile an den Bewerbungskosten
● die Kosten für den Neu- und Umbau von Sportstätten und weiterer Infrastruktur, abzüglich Fördermittel
Nachhaltigkeit:
Die Bewerbung für die Olympischen und Paralympischen Spiele 2036 oder 2040 muss sich an den Nachhaltigkeitskriterien der Vereinten Nationen orientieren.
Begründung:
Die Stadt Köln hat bereits im Jahr 2020 die Bewerbung um die Olympischen und Paralympischen Spiele 2032 im Rahmen der Initiative Rhein Ruhr City unterstützt. Die Zustimmung des Rates erfolgte damals unter der Bedingung, dass vor einer endgültigen Entscheidung des DOSB auf einen Bürger*innenentscheid in Köln und der Region hingewirkt wird, die Kosten transparent dargestellt werden und die Bewerbung die Nachhaltigkeitskriterien der Vereinten Nationen (Ziele 11, 12 und 13) einhält. Die damalige Bewerbung für 2032 scheiterte jedoch, als das Internationale Olympische Komitee (IOC) im Februar 2021 Brisbane (Australien) als bevorzugten Kandidaten auswählte. Dennoch beschlossen die Landesregierung Nordrhein-Westfalen und die beteiligten Städte – darunter Köln – die Bewerbung als Dekadenprojekt weiterzuverfolgen, um sich auf eine mögliche Bewerbung für die Spiele 2036 oder 2040 vorzubereiten. Die aktuelle Beschlussvorlage zur erneuten Unterstützung der Bewerbung enthält zwar allgemeine Aussagen zur Bürger*innenbeteiligung, Transparenz und Nachhaltigkeit, erfüllt die ursprünglichen Bedingungen des Rates aus dem Jahr 2020 jedoch nicht vollständig:
● Die angekündigte Bürger*innenbeteiligung bleibt zu vage und beinhaltet keine Verpflichtung auf einen Bürger*innenentscheid hinzuwirken.
● Die Evaluierung der Kosten benötigt eine Konkretisierung.
● Die Nachhaltigkeitsanforderungen werden lediglich durch die Vorgaben des DOSB-Leitfadens gestützt, ohne eine klare Verankerung der UN-Nachhaltigkeitsziele.
Dieser Änderungsantrag stellt sicher, dass die bereits im Jahr 2020 vereinbarten Bedingungen eingehalten werden und die Bewerbung auf einer breiten gesellschaftlichen Grundlage erfolgt. Er wahrt damit die demokratische Legitimation, sorgt für Kostentransparenz und stellt sicher, dass die Bewerbung die ökologischen und sozialen Standards erfüllt, die für eine nachhaltige Austragung der Olympischen und Paralympischen Spiele erforderlich sind.