Strunde wieder oberirdisch fließen lassen
10.08.2011 Meldung FDP-Fraktion im Rat der Stadt Köln

Albach: Bach soll zum Erlebnis für Mülheim werden
Runde 900 Jahre floss die Strunde als offener Bach aus dem Bergischen Land kommend durch Mülheim bis zum Rhein. Anfang des 20. Jahrhunderts wurde sie in weiten Teilen unter die Erde verbannt. Dabei ist heute in Vergessenheit geraten, wie wichtig und bedeutsam die Strunde einst im Rechtsrheinischen war und wie sie so auch Mülheim maßgeblich mitgeprägt hat.
Ein Antrag der FDP-Fraktion zur Beseitigung dieses misslichen Zustandes steht bei der nächsten Sitzung des zuständigen Fachausschusses zur Beratung an. Dazu erklärt der umweltpolitische Sprecher der FDP-Fraktion, Dr. Rolf Albach:
„Die Strunde hatte besonders für den Stadtbezirk Mülheim große Bedeutung. Ein Großteil der Mühlen, die Mülheim den Namen gegeben haben, wurde von der Strunde angetrieben. Deswegen galt sie lange Zeit auch als Deutschlands fleißigster Bach.
Im Rahmen der Regionale 2010 fand die Strunde durch zwei Projekte in Buchheim und Mülheim noch einmal Aufmerksamkeit. Während jedoch in der Innenstadt die Projekte der Regionale trotz aller Schwierigkeiten in harter Arbeit realisiert werden, scheint das Projekt „Strunde“ zumindest in Buchheim und Mülheim zu versickern.
Viele Bäche sind im Vergleich zu ihrem ursprünglichen Zustand nicht wiederzuerkennen. Begradigungen, Betonierungen, Verengungen oder sogar Kanalisierungen verbannen sie aus dem Bewusstsein der Menschen. Jedoch kann frei fließendes Wasser als erlebbare Geschichte und als Erholungsfaktor ganz erheblich die Lebensqualität der Bürgerinnen und Bürger erhöhen. Dies wäre auch für Mülheim sehr bedeutsam und standtortstärkend.
Die Strunde sollte entsprechend der Überlegungen der für die Bäche zuständigen Stadtentwässerungsbetriebe wieder dazu werden, wofür der Name Strunde auch steht bzw. woher er sich ableitet, nämlich zu einem „strudelnden“ und „frisch, lebendigen“ Bach, der als historische und zukünftige Lebensader im Zentrum des größten Stadtbezirkes Kölns wieder zum Erlebnis für die Bürgerinnen und Bürger wird.“