Sterck: Köln hat kein umsetzbares Projekt

FDP enttäuscht über KVB-Schienennetzausbau

08.06.2020 Meldung FDP-Fraktion im Rat der Stadt Köln

Der Verkehrsausschuss berät am Mittwoch den von der Stadtverwaltung vorgelegten Sachstand der sogenannte ÖPNV-Roadmap, in der 2018 die weitere Erweiterung des KVB-Schienennetzes mit den fünf großen Ratsfraktionen festgelegt wurde. Das Ergebnis kommentiert Ralph Sterck, Vorsitzender und Verkehrspolitischer Sprecher der FDP-Fraktion im Rat der Stadt Köln:

„Ich bin sehr enttäuscht! Alle reden von Klimaschutz und Verkehrswende, die Fördertöpfe in Land und Bund sind voll und die Stadt Köln hat kein umsetzbares Projekt in der Schublade. Ganz im Gegenteil: Mit den ersten Baumaßnahmen ist erst Mitte der 20er Jahre zu rechnen. Die Leistungsbilanz von Oberbürgermeisterin und Verkehrsdezernentin in dieser Frage ist sehr dürftig.

Für Zündorf-Süd ist Baubeginn frühestens ab 2023, Rondorf/Meschenich ab 2024, Mülheim-Süd ab 2024, Flittard/Stammheim ab 2028 und die linksrheinische Gürtelverlängerung ab 2030. Wann dann mit einer Inbetriebnahme der Strecken zu rechnen ist, kann sich jeder beim Tempo der städtischen Planungen und Baumaßnahmen selbst ausrechnen…

Die Ost-West-Achse, die für die Kapazitätserweiterung im KVB-Netz elementar ist, ist ein besonderes Trauerspiel. Hier kann erst 2022/2023 entscheiden werden, ob die U-Bahn in der Innenstadt wirklich gebaut wird. Die Streckenabschnitte in den Vororten gehen rechtsrheinisch erst 2026 bzw. linksrheinisch 2027 in Bau, um die Bahnsteige für Dreiwagenzüge zu ertüchtigen.

Die rechtsrheinische Gürtelstrecke entlang der Frankfurter Straße und die Strecken nach Widdersdorf und Neubrück sind noch gar nicht terminiert. Ganz in den Sternen stehen Wünsche wie eine Verlängerung der Linie 5 nach Esch/Auweiler, der Linie 12 von Merkenich nach Langel oder der Linie 7 nach Niederkassel. Hier muss mit viel mehr Ehrgeiz gearbeitet werden, wenn die KVB mehr Verkehr abwickeln soll.

Es reicht eben nicht, Autospuren in Radfahrstreifen umzuwandeln. Das Beispiel Wien zeigt, dass Angebotspolitik im Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) betrieben werden muss, die Strecken und Takte massiv ausgebaut. Nur so bekommt man Autofahrerinnen und Autofahrer zum Umsteigen. Verbotspolitik schafft nur neue Staus und Umweltbelastungen.“

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Ralph Sterck, MdR

Ralph Sterck, MdR

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