Social-Media im Wahlkampf

Interview mit Maria Westphal

26.12.2021 Meldung FDP-Kreisverband Köln

Frau Westphal, Sie haben im Rahmen deiner ehrenamtlichen Arbeit als stellvertretende
Kreisvorsitzende die Social-Media-Kanäle der FDP-Köln betreut. Wie war das im Wahlkampf?

(lacht) Da muss ich ein bisschen früher ansetzen. Als ich letztes Jahr außer der Reihe zur stellvertretenden Kreisvorsitzenden gewählt wurde, stand direkt die KölnWahl an. Von Juni bis September blieb dann nicht allzu viel Zeit, unseren Auftritt in den sozialen Netzwerken zu koordinieren und vor allem zu professionalisieren. Ich habe dann mit der Erstellung von Content, mit dem Einstellen und dem Bewerben von Posts und mit der Reaktion auf Kommentare, also der Response-Arbeit, während des Kommunalwahlkampfes unzählige Stunden pro Woche verbracht. Das kann dauerhaft von keinem Ehrenamt dieser Welt geschafft werden. Uns war also klar: Wir wollen und müssen bei der Bundestagswahl etwas anders machen.

Was wurde dann anders gemacht?

Wir haben uns an 2017 orientiert, dem für die FDP alles entscheidenden Super-Wahljahr. Damals haben wir uns schon sehr früh richtig intensiv auf Social Media fokussiert. Ich durfte das damals als Landtagskandidatin ganz nah miterleben: Es gab innovative Formate, wir sind mit Facebook live gegangen, haben Wahl-kampf-Videos gepostet. Heute ist das in allen Parteien, auch auf Kreisebene, Standard. Damals waren wir jedoch der absolute Vorreiter in Köln. Das war nur möglich, weil wir mit Daniel Goihl und Natalie Mohr fleißige (Neu-)Mitglieder an unserer Seite hatten, die sich hauptberuflich mit Social Media beschäftigen. Daniels „Tacsy-Agency“ betreut mittlerweile große Konzerne und ist sehr erfolgreich – ein Grund zur Freude, aber das hat leider auch dazu beigetragen, dass für ehrenamtliche politische Social-Media-Arbeit keine Zeit mehr blieb. Wir mussten also für uns neue Partner finden, die uns ein bisschen unter die Arme greifen.

Wer hat geholfen?

Mit der Agentur Zwanzigelf-Marketing sind wir dann fündig geworden. Sie hat den Weg von der Content-Erstellung bis hin zum fertigen Post begleitet. Das konnte aber nur Teil der Lösung sein: wir brauchten auch vonseiten der FDP Köln noch Mitarbeitende, die sich ausschließlich darum kümmern. Das ist ehrenamtlich einfach nicht zu stemmen – in diesem Rahmen kann man nur dafür sorgen, dass zum richtigen Zeitpunkt ein gutes Team bereitsteht, das sich dieser Mammut- Aufgabe annimmt. Für die Erstellung von Content waren Yannick Bobzin und Jens Müller für uns tätig. Sie haben unter anderem Videos von allen Kandidaten erstellt. Zum Team gehörten außerdem noch der großartige Ben Schöppen, der Content beworben und gepostet hat, sowie Carlo Hörmandinger, der hauptsächlich für Response zuständig war. Sie alle waren vom Kreisverband bezahlte Kräfte, die hauptsächlich in den letzten drei Monaten vor der Wahl für uns aktiv waren. Da hatte ich dann persönlich nicht mehr so viel zu tun wie vorher – aber das war ja auch Sinn der Sache (lacht).

Was steht für die Zukunft an?

Wir müssen ein Team finden, das dauerhaft in diesem Bereich tätig ist und dann natürlich auch dafür bezahlt wird. Das ist eine große Aufgabe, denn die, die es können, sind sehr begehrt und können in Agenturen sehr viel mehr verdienen als in Kreisverbänden, wo tendenziell nicht allzu viel Geld „übrig“ ist. Ich hoffe, dass wir Ben und Carlo auch für die Landtagswahl an Bord haben. Yannick und Jens haben schon zugesagt. Darüber hinaus müssen wir jedoch dafür sorgen, dass auch die Stadtbezirksverbände Hilfe erhalten.
Dazu haben wir auch schon einen ersten Aufschlag gemacht, indem wir einen Workshop für die Stadtbezirksverbände angeboten haben, bei dem erklärt wurde, wie man Posts effektiv über den Facebook Business Manager bewirbt. Das Ganze wird ein großes Thema bleiben. Wer weiß, welche Plattformen neu entstehen; die Aufmerksamkeitsspanne der User wird immer geringer. Wir müssen als Kreisverband nicht nur up to date bleiben, sondern wollen auch neue Standards setzen – das wird eine spannende Aufgabe, der ich mich gern weiterhin widme.

Danke schön für das Gespräch!

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Maria Westphal

Maria Westphal

Stellv. Vorsitzende des FDP-Kreisverbands Köln

Sachkundige Einwohnerin im Schulausschuss, Queerpolitische Sprecherin der FDP-Fraktion, Mitglied des Bezirksvorstandes der FDP Köln, Mitglied des Landesvorstandes der FDP NRW

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