Reker: Geste der Solidarität

OB-Kandidatin zur Drehscheibe für Flüchtlinge

22.09.2015 Meldung Wahlbüro Henriette Reker

Henriette Reker

Die unabhängige Oberbürgermeisterkandidatin Henriette Reker erklärt zur Einrichtung einer sogenannten Drehscheibe für Flüchtlinge am Flughafen Köln/Bonn durch das Land NRW: „Die aktuelle Flüchtlingsbewegung ist eine große Herausforderung für uns alle. Ich begrüße es sehr, dass Köln solidarisch mit den Städten Dortmund und Düsseldorf zusammenarbeitet. Gleichzeitig kann die Stadt auf Erfahrungen zurückgreifen, da sie vor einigen Jahren bereits Drehscheibe für Flüchtlinge aus dem Libanon war. Ich bin mir daher sicher, dass Stadt und Feuerwehr in effektiver Zusammenarbeit mit den Hilfsorganisationen und Initiativen die gute Versorgung der Menschen sicherstellen können.“

Am wichtigsten sei es nun, die ankommenden Flüchtlinge möglichst genau und in ihrer Muttersprache über das weitere Vorgehen zu informieren. Eine Ankunft am Flughafen könne, so Reker weiter, unbegründete Fragen bei den Menschen aufwerfen:

„Den Flüchtlingen muss klar vermittelt werden, dass die Drehscheibe am Flughafen nicht dazu dient, sie in ihre Herkunftsländer zurückzuschicken. Viele Ankommende haben eine gefährliche Reise unter schrecklichen Bedingungen hinter sich. Wir müssen ihnen jede zusätzliche Angst ersparen. Nötig ist daher die Einrichtung eines mit ausreichend Fachpersonal ausgestatteten Sozialen Dienstes, um vor allem besonders schutzbedürftige Personengruppen wie Kinder, allein reisende Frauen, Traumatisierte, Kranke, Opfer von Gewalt, ältere Menschen, Menschen mit Behinderungen, zu identifizieren, individuell zu betreuen, ihre Ängste zu nehmen und qualifizierte Antworten auch auf rechtliche Fragestellungen der Flüchtlinge zu geben.“

Außerdem müssten die Aufnahmeeinrichtungen, in die die Flüchtlinge verteilt werden, über die individuellen Bedarfe vorab informiert werden, damit sie Gelegenheit haben, sich darauf einzurichten und die notwendigen Maßnahmen zu ergreifen. „Unbegleitete minderjährige Flüchtlinge müssen vor Ort identifiziert werden, um sie unmittelbar dem Jugendamt zur Inobhutnahme zu übergeben.“

Henriette Reker lobt auch ausdrücklich die Welle der Hilfsbereitschaft im Zusammenhang mit dem Drehkreuz. Allein am vergangenen Wochenende hatten sich bereits 170 Helferinnen und Helfer gemeldet. Dazu Reker: „Die funktionierende Willkommenskultur kehrt das beste Gesicht der Stadt heraus. Wer sich engagieren möchte, kann dies am einfachsten über die Freiwilligenagentur der Stadt tun.“ Ehrenamtlich Tätige sollten aber keine staatlichen Aufgaben übernehmen und professionelle Betreuung ersetzen. Zudem müssten die Helferinnen und Helfer durch den einzurichtenden Sozialen Dienst oder externe Experten geschult und begleitet werden.