Erneut eine Schultombola

Ein Artikel von Stefanie Ruffen aus der aktuellen Ausgabe der KölnLiberal

30.04.2023 Meldung FDP-Fraktion im Rat der Stadt Köln

Aus Fehlern nicht lernen scheint Programm beim Ratsbündnis zu sein!

Erneut hat Köln es in die überregionalen Nachrichten genauer gesagt die Tagesschau um 20.00 Uhr geschafft; doch leider mal wieder nicht mit einer positiven Nachricht. In Köln fehlen Schulplätze und das nicht zu knapp. War das vor einigen Jahren nur für Gesamtschulen der Fall, bekommen heute Kinder selbst an einer Wunsch-Realschule nicht zwingend einen Platz – vom Gymnasium ganz zu schweigen. Am Ende werden die Kinder auf die Plätze gelost und fühlen sich bei negativem Bescheid wie eine Niete. Und weil das Verfahren über mehrere Runden geht, haben manche Kinder dieses Erlebnis gleich mehrfach. Dagegen wurde zum letzten Schulausschuss massiv demonstriert.

Ehrlicherweise muss ich eingestehen, dass wir so lange nicht alle werden zufriedenstellen können, bis es ausreichend Schulplätze gibt und selbst dann wird nicht jedes Kind an der Wunschschule unterkommen können, denn es gibt Trends und Wellenbewegungen in der Stadt. So schnell können wir die Schullandschaft nicht anpassen. Wir können aber dafür sorgen, dass die Anmeldeverfahren schnell und transparent werden.

Das aktuelle Verfahren zieht die Gesamtschulen mit einem eigenen Anmeldeverfahren vor. Dieses hat Ende Januar stattgefunden und im Februar wurden die Bescheide verschickt. Die Gesamtschulen nehmen nur so viele Schülerinnen und Schüler auf wie sie Platz haben. Die abgelehnten Kinder bekommen ihren Anmeldeschein zurück und können damit ohne Nachteile am zweiten Verfahren (Anmeldung an Gymnasien, Real-, Haupt- und Förderschulen) teilnehmen. Beim 2. Verfahren kommt nach 2 Wochen ein Bescheid, ob man den Wunschplatz erhalten hat. Wenn nicht, startet die 2. Runde 2 Wochen später und man wartet dann weitere 2 Wochen auf eine Zu- oder Absage. In einer 3. Runde werden die übriggebliebenen Kinder individuell beraten und durch Verdichtung oder an einer Wohnort fernen Schule untergebracht. Im Gegensatz zur Gesamtschule müssen alle anderen Schulformen Kinder, die dort hinwollen aufnehmen, so dass viele Schulen an den Rand ihrer Kapazitäten stoßen.

Viel schlimmer ist es aber für Kinder, die im gesamten Verfahren „Los-Pech“ hatten. Wenn sie eigentlich einen Gesamtschulplatz wollten und am Ende verteilt werden, haben sie über 2 Monate gezittert, welche Schule sie nach den Sommerferien besuchen dürfen. Das ist unwürdig und frustrierend, war aber absehbar, denn das hatten wir alles schon Mal. Gelernt hat das Bündnis nichts daraus. Nach vielen Diskussionen und sogar Treffen mit den Schulleitungen der Gymnasien, hätten wir im November letzten Jahres ein komplett neues Verfahren aufsetzen können: alle Schulen zusammen und dann eine digitale Vergabe der Schulplätze. Es hätte keine 24 Stunden gedauert, bis alle Plätze vergeben worden wären. Die wenigen Kinder, die dann leer ausgegangen wären, hätte man viel besser und effektiver betreuen können. Leider fehlte hier der Mut und man hat es gemacht „wie immer“. Bei den Protesten der Eltern und Kinder im Schulausschuss eierten die Vertreter des Bündnisses dann herum und behaupteten sogar, dass alle zusammen das Verfahren getragen hätten. Der einzige Lichtblick in dieser verkorksten Situation und hochemotionalen Veranstaltung. Maria Westphal und ich konnten klar sagen: Die FDP hat als einzige Partei dagegen gestimmt!

Nun gilt es aufstehen, Krönchen richten und sich mit der richtigen Idee für das nächste Jahr durchsetzen. Gleichzeitig dürfen wir das große Ziel nicht aus den Augen verlieren: Bauen, bauen und noch mehr bauen, denn auch an Grundschulen werden die Plätze knapp und hier gilt noch mehr: kurze Beine – kurze Wege.

Wenn wir faktisch genug Schulplätze haben, werden wir die Qualität des Unterrichts steigern, die Inklusion vorantreiben, den Frust beim Schulwechsel verringern und vermeiden, dass Schülerinnen und Schüler im Unterricht auf der Fensterbank sitzen müssen, weil es nicht genug Stühle gibt, wenn keiner fehlt – so wie es meinem Sohn in der 9. Klasse ergangen ist.

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Stefanie Ruffen, MdR

Stefanie Ruffen, MdR

Stellv. Vorsitzende der FDP Ratsfraktion

Vorsitzende des Bauausschusses, Schul- und Baupolitische Sprecherin

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