Der Landschaftsverband-Rheinland - das unbekannte Wesen
Qualität für Menschen
19.09.2025 Meldung KölnLiberal
Wenn Sie am 14. September zur Kommunalwahl ihre Stimme – hoffentlich für die FDP –zur Wahl in den Stadtrat der kreisfreien Städte oder die Kreistage abgeben, wählen Sie je nach Wohnort ein weiteres Parlament mit. Entweder die Landschaftsversammlung des Landschaftsverbandes Westfalen Lippe oder hier im Westen NRWs – so auch wir Kölner –die Landschaftsversammlung des Landschaftsverbandes Rheinland.
Köln und Umgebung begegnet einem der Landschaftsverband Rheinland an vielen Ecken: die archäologische Zone wird z.B. in Kooperation in Zusammenarbeit zwischen LVR und Stadt Köln gebaut und später vom LVR betrieben.
Jeder kennt das Integrationsamt. Die Förderschulen in Köln für die Bildung von Kindern mit besonderen Förderbedarf, Integrationsunternehmen wie das Café „Wo ist Tom“ auf der Zülpicher Straße, Integrationsunternehmen in Supermärkten oder Gartenbau, geförderte Werkstätten für gehandicapte wir die Alexianer oder Kliniken wie die LVR Klinik in Köln-Merheim. Kulturell kennt man die Abtei in Brauweiler mit den Abteilungen des Denkmalschutzes oder auch das Max Ernst-Museum in Brühl. In der Schulbegleitung oder Eingliederungshilfe, im Entschädigungsrecht: der LVR ist auf vielen Gebieten aktiv. Das Motto „Qualität für Menschen“ steht bildlich für alle Aufgaben des LVR: von der Inklusion bis zur kulturellen Bildung und den breiten ökologischen Aufgabenspektrum – unterstrichen in jüngster Zeit durch ein Konzept zur Nachhaltigkeit mit einem breiten politischen Konsens beschlossen.
Nicht zuletzt sind da die vielen geförderten Projekte aus dem kulturellen und ökologischen Bereich der Kölner Szene. Hier lohnt es sich immer mal wieder, in die Förderkriterien hinein zu schauen und sich um eben solche zu bewerben.
Das Gebäude-Ensemble in Deutz bestehend aus dem historischen Landeshausmit den Fraktionsräumen – unter anderem der FDP-Fraktion – und den meisten Verwaltungsspitzen, den Rheinlandsaal als Parlamentssaal im Horion Haus und weitere markante Verwaltungsgebäude.
Aktuell hat der Doppelhaushalt 25/26des LVR mittlerweile eine Größenordnung von über 5,3 Mrd. Euro erreicht, knapp4,3 Milliarden Euro alleine für soziale Hilfeleistungen. Der größte Anteil hiervon ist durch die Gebietskörperschaften umlagefinanziert bzw. die Ausgaben keine freiwilligen Leistungen. Seit den letzten Haushaltsberatungen stellt sich trotzsteigender Einnahmen vermehrt die Fragen nach den überproportionalen Ausgaben. Vor allem die Kosten der Eingliederungshilfe– da sehr personalintensiv –explodieren aufgrund der erstrittenen tariflichen Steigerungen. Ein Sparkurs ist unausweichlich und führt zu immer heftigeren Diskussionen der politischen Fraktionen bei Streichungen von freiwilligen Leistungen da diese den politischen Handlungsspielraum deutlich einschränken.
Die FDP Fraktion mit ihren sieben Mitgliedern in der Landschaftsversammlung (insgesamt 126 Mitglieder mit acht Fraktionen/ Gruppen) ist in der zweiten Legislatur hintereinander in der Opposition. Trotz dieser Rolle arbeiten wir konstruktiv in den 18 Ausschüssen und weiteren Gremien und Kommissionenmit der sogenannten „Gestaltungsmehrheit“ der großen Koalition mit. So schaffen wir es immer wieder, punktuell Erfolge zu erzielen und Akzente zu setzen, etwa wenn es z.B.um die Auflösung von Automatismen geht, wie eine nicht bedarfsgerechte Förderung von Beratungseinrichtungen oder ähnlichem.
Als sozialpolitischer Sprecher der FDP Fraktion forciere ich so zum Beispiel im größten Dezernat mit dem größten Haushalt die Neuaufstellung von Prozessen und Digitalisierung zu Gunsten von Kunden, Trägern und Verwaltung. Als Mitglied im Kulturausschuss kann ich die Förderung von kulturellen und ökologischen Projekten mitentscheiden und somit die nachhaltige und kulturelle Bildung mitgestalten. Das betrifft zum Beispiel die Museumspädagogik in Industrie-und Heimatmuseen aber auch im archäologischen Park Xanten, wie auch die Saatgutförderung zu Rettung fast in Vergessenheit geratener Obstbäume. Vor allem aber auch das Projekt der archäologischen Zone in Köln begleite und gestalte ich seit meiner Mitgliedschaft in diesem Ausschuss mit.
Der Landschaftsverband ist zwar für viele ein unbekanntes Wesen, aber keinesfalls ohne Einfluss und ohne, dass nicht jeder von uns in irgendeiner Form betroffen wäre oder mit ihm häufig in Kontaktkommt.
Dieser Beitrag erschien zuerst in KölnLiberal.






