Breite: "Abi nach 12 Jahren!"
16.02.2001 Meldung FDP-Fraktion im Rat der Stadt Köln
Der Schulausschuss des Landtags beschloss letzte Woche, dass durch Bildung von Profilklassen im 7. und 9. Schuljahr das Abitur schon nach 12 Jahren ermöglicht wird, indem die 11. Klasse übersprungen wird. Jetzt passierten zwei Anträge die Fraktionssitzungen von FDP und CDU. Die beiden Fraktionen wollen mit dieser Initiative in Köln flächendeckend das Abitur nach zwölf Jahren einführen. Für die FDP-Fraktion erklärt dazu der Geschäftsführer Ulrich Breite: „Der große Wurf ist die Landesverordnung zur Erlangung des Abiturs nach 12 Jahren wahrlich nicht, da nur Ausnahmetatbestände geschaffen wurden, anstatt generell das Abitur nach 12 Schuljahren – wie z.B. im Saarland - in NRW einzuführen. Doch die Ratsmehrheit will das „Reförmchen“ nutzen, um jedem Schüler bzw. Schülerin ein ortnahes Angebot zu bieten und dem generellen Abi nach 12 Jahren zum Durchbruch zu verhelfen. Für dieses Vorhaben müssen die Schulleiter und Schulkonferenzen, aber insbesondere die Schülerinnen und Schüler gewonnen werden, damit dieses Angebot des Schulträgers auch angenommen wird. Denn wer in Köln oder anderswo in NRW schon das Abi „gebaut“ hat oder gerade dabei ist, weiß, dass man nicht zu dem erlesenen Kreis der „Hochbegabten“ gehören muss, um das Abitur nach 12 Jahren zu schaffen. In der Sekundarstufe 2 gibt es soviel Leerlauf, dass die Lehrpläne auch in 2 Jahren anstatt in 3 Jahren locker vermittelt werden können. Deswegen drängte gerade unsere Jugendorganisation „Junge Liberale“, die an der Ausarbeitung der Anträge einen großen Anteil hatte, die Landesverordnung für ein flächendeckendes Angebot zur Erreichung des Abiturs nach 12 Jahren in Köln auszubauen. Der erste Antrag beinhaltet, dass die Verwaltung aufgefordert wird, mit den Gymnasien ein Konzept zu erarbeiten, damit es mindestens in einem Gymnasium pro Stadtbezirk Schülerinnen und Schüler ein Angebot gibt, durch die Bildung einer „Profilklasse“ ab dem 7. oder 9. Schuljahr das Abitur nach 12 Jahren zu erlangen. Diese Angebot soll schon für das kommende Schuljahr 2001/02 bestehen. Der zweite Antrag beinhaltet, dass die Verwaltung bei der Landesregierung ein Schulmodell beantragt, in einem rechts- und einem linksrheinischen geeigneten Gymnasium den Bildungsgang ab Klasse 5 achtjährig (Abitur nach 12 Jahren) umzustellen. Die FDP erhofft sich mit dieser Initiative „eine Abstimmung mit den Füßen“ zugunsten des Abiturs nach 12 Jahren, indem wir Schulleitungen, aber auch den Schülern das klare Signal geben, dass die Stadt als Schulträger die Einrichtung von „Profilklassen“ und das Abitur nach 12 Jahren tatkräftig fördern will. Des weiteren erhoffen wir uns dadurch einen Wettbewerb unter den Schulen, damit sich die Bildungsangebote der Schulen stärker an den Bedürfnissen der Schüler orientieren.