75 Jahre FDP-Fraktion im Rat der Stadt Köln
Die neuste Ausgabe der KölnLiberal ist da!
27.12.2023 Meldung FDP-Fraktion im Rat der Stadt Köln
Mit einem Festakt beging die Kölner Ratsfraktion der FDP Ende Oktober ihr 75-jähriges Bestehen. Der Einladung folgten nicht nur zahlreiche Parteimitglieder und ehemalige Ratsmitglieder, sondern auch zwei Bürgermeister und eine Bürgermeisterin der Stadt, Vertreterinnen und Vertreter der Ratsfraktionen von Grünen, CDU, SPD und Linken, der Verwaltung, städtischer Gesellschaften und Gäste aus der Kölner Stadtgesellschaft und Wirtschaft, der Kirchen und der Synagoge. Außerdem waren zahlreiche Preisträger des von den Liberalen ausgelobten Friedrich-Jacobs-Preises anwesend. Mit fast 300 Gästen war der Stiftersaal bis auf den letzten Platz gefüllt.
Der Fraktionsvorsitzenden Ralph Sterck, der an die KölnWahl von 1948 und den Gewinn von erstmals drei Mandaten im Stadtrat erinnerte, eröffnete: „Ich habe große Hochachtung vor der Wiederaufbauleistung der damaligen Generation.“ Peter Pauls, ehemaliger Chefredakteur des Kölner Stadt-Anzeigers und aktuell Vorsitzender des Kölner Presseclubs, führte anschließend durch den Nachmittag. Er begann mit einer Video-Botschaft der Oberbürgermeisterin Henriette Reker, die im Ausland weilte. Sie hob die gute Zusammenarbeit mit den Liberalen hervor: „In Fragen wie Klinik-Verbund oder Ost-West-Achse passt kein Blatt zwischen uns.“
Gerhart Baum, Bundesinnenminister a.D., und Yvonne Gebauer, Landes-Schulministerin a.D., blickten auf gemeinsame Erinnerungen und ihre jeweilige Zeit im Kölner Stadtrat zurück. Baum war hier vor seiner Zeit im Bundestag sogar Fraktionsvorsitzender. Daneben war es beiden aber auch ein Bedürfnis, auf die Vorfälle in Israel und die Folgen in Deutschland einzugehen. Baum: „Wir müssen unsere Demokratie von Angriffen von Rechts verteidigen!“ Gebauer ergänzte: „Wir haben uns für einen Schüleraustausch zwischen Köln, Tel Aviv und Bethlehem stark gemacht, um mit der Jugend ein Fundament der Verständigung zu legen.“
Viele Anekdoten aus vergangenen Zeiten hatten Barbara Moritz (Grüne), Elfi Scho-Antwerpes (SPD) und Helmut Haumann (CDU) über die Zusammenarbeit mit der FDP im Rat mitgebracht. So lobte Moritz das kollegiale Klima im Stadtentwicklungsausschuss, Scho-Antwerpes erinnerte an die Zusammenarbeit mit dem ehemaligen Bürgermeister der Liberalen Manfred Wolf und Haumann lobte die Bemühungen von Guido Westerwelle, den Ring der romanischen Kirchen unter UNESCO-Welterbeschutz zu stellen. Zum Saxophon-Spiel von Bernd Delbrügge folgte eine „Dia-Schau“ mit Bildern aus 75 Jahren Ratsarbeit der Liberalen.
Höhepunkt war die Festrede von Bundesfinanzminister und FDP-Chef Christian Lindner, der die kommunale Arbeit im Ehrenamt als wichtige Basis beschrieb und den Bogen zur Bundespolitik schlug: „Man muss kämpfen können, um nicht kämpfen zu müssen,“ führte er als Begründung für die Stärkung der Bundeswehr an. „Wenn wir die EU nicht hätten, wäre es jetzt Zeit, sie zu gründen,“ entgegnete er den Europakritikern. Für die Liberalen bliebe die Verpflichtung, sich für Würde und Freiheit in einem demokratischen Gemeinwesen einzusetzen. Beim anschließenden Get-together war zu spüren, dass längst nicht alles gesagt war, denn die Gespräche nahmen kaum ein Ende.